Durham – I’ll miss you.

Durham. Was würde ich bloß ohne dich tun. Ohne das Badfenster, das man mit zwei Händen auf Zehenspitzen mit ganzer Kraft aufdrücken muss. Ohne den Duschabfluss, der immer voller Haare hängt. Ohne großen Wasserdruck beim Duschen. Ohne Guthaben auf Gasmeter und Elektrizitätsmeter. Ohne die immer verschwundenen Kochutensilien – Wo sind eigentlich unsere zwei Töpfe abgeblieben? Und der Reiskocher? Und die Topflappen? Ach und die Schälchen, sie können doch nicht alle verschwunden sein, oder? Ohne den Rauchmelder, der nachts zu unmöglichen Uhrzeiten losgeht, weil jemand kocht. Ohne das Lächeln im Gesicht, wenn man die Scherben vom verschwundenen Geschirr hinter diversen Töpfchen und Pfannen im Schrank findet… Ohne die Löcher in den Straßen und die holprigen, unterschiedlich hohen Gehwegplatten. Ohne den Wochenendfilm der Hild and Bede Film Society. Ohne die Straßen, die das Wort Kopfsteinpflaster neu erfinden. Ohne die Straßenmusiker, die man in der ganzen Stadt spielen hört – den trillernden Flötenspieler, den schwarzen Schotten, die italienische Blaskapelle, den Gitarrist, der nur drei Lieder spielen kann. Ohne die „The Big Issue, love.“ „The Big Issue, please.“ Verkäufer. Ohne das Tesco-Monopol auf alle Einkäufe, die ein Stundent so zu erledigen hat. Ohne günstige DVDboxen von HMV und Sainsbury. Ohne das göttliche Youtube, dem ich so manchen Abend gewidmet habe. Ohne die CCTV Überwachung – überall. ÜÜÜÜÜBERALL. Ohne die absolut atemberaubende Kathedrale (selbst da gibt’s CCTV), den ruhig vor sich hinfließenden idyllischen Fluss mitten in der Stadt, die tausend Hügel auf denen Durham gebaut ist… Ohne den Zebrastreifen, bei dem man nie weiß ob die Autos anhalten oder eher aufs Gas drücken. Ohne den Weg durch die seltsam riechende, stets undichte aber warme und trockene Bushaltestelle und die Adrenalin-Stoß Sekunde, in der man die Straße überquert, wenn gerade ein Bus aus dem Kreisel geschossen kommt. Ohne die Eisenbahn, die in regelmäßigen Abständen das Haus erschüttert. Ohne die Nachbarn, die man durch die Wände hört, und ohne den Boiler, der seltsame Geräusche von sich gibt. Ohne Observation der Straße oder der Mitbewohner. Ohne HEIßE SCHOKOLADE. Ach. Ohne meinen Lieblingspub, in dem man immer willkommen ist. Ohne das seltsame Gefühl, wenn man so tut, als ob man alles versteht und doch nichts verstanden hat. Ohne die unheimlich netten liebenswürdigen Menschen im Nordosten Englands. Ohne „Do you like a bag?“. Ohne Miniröcke und nackte Füße bei Minustemperaturen. Ohne das seltsame Verhalten alkoholisierter Briten – hähä, ich liebe es. Nicht zu vergessen ohne die Fancy dress parties, die stag und hen dos und alle anderen seltsamen Kostümveranstaltungen. Oh, und ohne die Black tie Veranstaltungen…. Oooouuuuh. Ohne die Castles, die immer – wirklich immer – geschlossen sind, wenn man viel Geld dafür bezahlt hat, um sie zu besichtigen. Ohne die fliegenden Fische im River Wear. Ohne die Wildnis in der Stadt – inklusive Poison Ivy. Ohne Dozenten und Tutoren, die sich wirklich für mich interessieren. Ohne bequeme Stühle und bunte Wände in der Uni. Ohne die hohe Luftfeuchtigkeit, die sich immer dann niederschlägt, wenn man ohne Jacke unterwegs ist oder besser die sich eigentlich immer niederschlägt. Durham. Was werde ich bloß ohne dich machen.

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Ende der Schottlandtour: Zurück zu den fiesen fiesen Engländern

Am letzten Tag waren es wieder nur noch wir drei, Katharina, Joana und ich. Während Joana sich das Castle angesehen hat, sind die beiden Katharinas durch die Gift-shops gezogen und waren mal wieder in der National Gallery um Flora MacDonald, die Heldin die Bonnie Prince Charlie gerettet hatte, zu sehen. Da die Nacht im Schlafstrumpf mit 10 Personen im Zimmer bei offenem Fenster nicht besonders gut für Katharinas Gesundheit war, sind Joana und ich alleine zu Bobby’s Bar gelaufen und haben das National Museum of Scotland angesehen. Abends waren wir drei dann noch im Pub The Conan Doyle, wo ich irgendwelche seltsamen frittierten Tiere im Rahmen einer Shared Platter gegessen habe… es waren wahrscheinlich Tintenfische (bbuuuääääh). Anschließend habe ich noch schottische Milch gekauft (mit der Schottlandflagge drauf und nicht irgendwie britische Milch oder noch schlimmeres). Danach ging es dann ohne Verzögerung wieder zurück nach Durham………….. zurück zu den bösen bösen Engländern.

Alles in allem war die Schottlandtour eines meiner besten Erlebnisse, wenn nicht sogar das beste Erlebnis, während meinem Aufenthalt in Großbritannien. Glen Coe, der Old Mann of Storr, der Faery Glen und der Abend in Inverness war absolut super. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit einer so kleinen international so sehr gemischten Gruppe zu verreisen und insgesamt war es sehr interessant wie der Busfahrer von den ganzen Schlachten, Legenden und Massakern (Blutvergießen und Rinderklauen war wohl eins der Lieblingsbeschäftigungen der Schotten 😉 ) erzählt hat. Die Tour durch Schottland war großartig und ein absolutes MUST für alldiejenigen, die einen Auslandsjahr in Großbritannien machen. Der Busfahrer war super und sehr bemüht uns eine grandiose Tour zu ermöglichen, was er auch geschafft hat. Obwohl es manchmal so rüber kam als ob er uns irgendwelche Cafés und Shops empfohlen hat, weil er einen Vertrag mit den Firmen hatte, hat sich in den meisten Fällen herausgestellt, dass seine Empfehlungen gutgemeint waren und dass sie mehr auf Erfahrung anstatt nur auf Geldmacherei basiert haben. Wahrscheinlich haben wir an vielen Orten auch einfach nur gehalten, um Zugang zu einer öffentlichen Toilette zu haben wie in den Fischerkaff. Während der Fahrt hat er uns immerwieder sehr lebhaft und spannend die schottische Geschichte erzählt, wenn auch aus einer SEHR schottischen Perspektive, was man ihm aber nicht vorwerfen darf, weil er nun mal Schotte ist. Abgesehen von den Hostels (das auf der Isle of Skye ausgenommen), die  wirklich nicht so gut waren wie andere Hostels in Edinburgh und London, war die Tour wirklich eine ganz große Erfahrung, die ich jederzeit wieder machen wollen würde.  Die Hostels haben zwar einen Mindeststandard erreicht, aber auch nicht mehr. Ich denke aber, dass man das mal für die paar Tage ertragen kann, wenn man dafür eine so tolle Tour geboten bekommt.

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Tag 5 der Schottlandtour: Whiskey Breakfast

Mal wieder viel zu spät aufgestanden sind wir zum Glück noch gerade so rechtzeitig am Bus angekommen. Dunkeld war nicht der erste Stop, denn davor hatten wir noch ein Whiskey Breakfast in der Destillery. Wir haben die örtliche Whisky Destillery gegen 10 Uhr morgens angesehen und durften sogar ein bisschen Whiskey probieren – yummy. Obwohl ich wenig für Whiskey übrig habe, muss ich an dieser Stelle wirklich mein Entsetzen darüber äußern, dass die Firma Bells einen Whiskey, der seit dem Jahr 1963 in der Destillery eingelagert ist d.h. der fast 50 Jahre alt ist, einfach so mit anderen Whiskeys panschen will! So etwas ist echt traurig und die Destillery kann sich noch nicht einmal dem wiedersetzen. Leicht beschwipst vom Whiskey ging es dann weiter nach Dunkeld, wo wir uns die Kathedral(ruine) angesehen haben, bevor wir nach St. Andrews weiter gefahren sind. In St. Andrews haben wir über eine Stunde damit verbracht, das Castle mit Gift-shop, die Stadt und die Kathedralruine anzusehen. Tatsächlich haben wir sogar einen Seehund – im Sea-life Aquarium – gesehen, weil wir heimtückisch wie wir sind zufällig hinter das Gebäude gegangen sind und dadurch in eines der Becken sehen konnten.

St. Andrews: Giftshop 0/8 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 5/9 (Hamish, Ben Nevis, Otter, Fels, Delfine, Nessie, Seehund) – Wow-effect 7.

Kurz bevor wir wieder in Edinburgh angekommen sind, haben wir noch einen Fotostop – ja auch an der Tankstelle – bei den Queensferry Bridges gemacht. Am Abend haben wir uns noch zum Abschluss in zwei Pubs in Edinburgh getroffen.

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Tag 4 der Schottlandtour: Back South

Der nächste Tag führte uns zuerst zu Culloden Battlefield, wo die Engländer gegen die Highländer gekämpft haben und letztere besiegt wurden. Das führte dazu, dass alles was mit Highländerkultur zu tun hatte verboten wurde.

Culloden Battlefield: Giftshop 0/7 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 4/9 (Hamish, Ben Nevis, Otter, Fels, Delfine, Nessie) – Wow-effect 7.

Nach dem Bestaunen einer riesigen Wiese mit einigen lustigen Fahnen und Erinnerungssteinen ging es weiter zu einem neolithischen Steinkreis mit Begräbnisstätte, der mehr oder weniger direkt beim Culloden Battlefield liegt. Desweiteren besichtigten wir die Ruthven Barracks und machten einen kurzen Fotostop für Blair Castle bevor wir eine kurze Wanderung durch das Tal von Killiecrankie gemacht haben und gesehen haben, wo ein Rotrocksoldat 5,50m von einer Seite zur anderen Seite des Flusses gesprungen war (Soldier’s leap). Zunächst einmal hat uns der Busfahrer gezeigt wie ein Kilt – ein echter Kilt funktioniert hat. Man hat die Ecken einer 9m langen Decke an einer Seite eingeknickt, hat dann die Decke bis auf 50cm am anderen Ende in Falten gelegt, unten drunter in der Mitte der unter 2m breiten Decke ein Band gelegt und dann hat man sich kurz unterhalb des Bandes gesetzt, sich nach hinten umgelegt und dann hat man die nicht gefalteten Teile über die Person gelegt. Dann hat man das Band um den Körper gebunden und ist aufgestanden. Dadurch hatte man einen langen zweilagigen Rock an, der hinten gefaltet war und vorne glatt war. Die obere Lage des Rocks ließ sich beliebig in Taschen umwandeln, als Kaputze bzw. Wetterschutz oder Decke nutzen oder man hat einen Rucksack daraus machen können, was dann so aussieht wie ein Highlander mit einer „Scherpe“. Nach kurzer Anweisung wo wir langlaufen mussten hat uns der Busfahrer alleine losgeschickt. Während unserer Wanderung konnten wir eine Gruppe beobachten, die trotz kalten Temperaturen Tubing durch das Tal gemacht hat (in Reifen den Fluss runter fahren). Wie immer hatten alle wieder ausgezeichnet auf die Wegbeschreibung gehört und wie immer gab es mehrere Brücken, aber nur eine Weggabelung, an der wir aber zum Glück die richtige Richtung eingeschlagen haben.  Kurz darauf sind wir in Pitlochy angekommen, wo wir unser Hostel bezogen haben. Ja. Es gab Schlafstrümpfe und Duschschränke – aber diesmal gab es auch noch eine VHS-Filmsammlung! Ui. Im Anschluss an einen weiteren Nudelabend ging es erst in den Pub nebenan und dann als wir genug Leute rekrutiert hatten sind wir zum Highlight der Tour aufgebrochen. Wir hatten von einer Fischleiter und einem Damm gehört, der unbedingt sehenswert war in Pitlochy (der Ort liegt auch so ziemlich im Nichts, hat aber anscheinend eine Destillery). Keiner hatte eine Ahnung wo es lang ging, denn es hatte MAL WIEDER keiner aufgepasst, als der Busfahrer den Wegbeschrieben hatte. Also – Vorbei am Altenheim, über die Bahnhofbrücke hin zu einem creepy wirkenden Kinderspielplatz auf dem Stephen King Filme gedreht werden könnten und dann nach ein paar weiteren Schnitzeljagdähnlichen Metern sind wir tatsächlich zu den Jahrhundertbauwerk gekommen! Fishladder!!! Yeah! Als wir das Bauwerk ausgiebig bestaunt hatten sind wir vorbei an weiteren Gift-shops – ohhh – wieder zurück zum Hostel gelaufen. Dort haben wir noch versucht Billiard zu spielen. Es ist aber beim Versuch geblieben, weshalb wir dann schließlich ins Bett äh pardon in den Schlafstrumpf gegangen sind.

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Tag 3 der Schottlandreise: Beachday and Whiskey evening

Nach einer weiteren Nacht in Schlafstrümpfen ging es am vierten Tag weiter zurück zum „Festland“. Zunächst haben wir Eilean Donan Castle besichtigt – tatsächlich war das gute natürlich von einem Geist Carlos heimgesuchte Castle auch mal eine Ruine, die dann aber wieder aufgebaut worden ist. 200 Fotos später ging es weiter zu einem Fotostop für die Four Sisters (das sind vier Berggipfel, die der Legende nach eigentlich vier verzauberte Schwestern sind) und dann weiter zu Rogie Falls, wo wir einen kleinen Waldspaziergang gemacht haben, der uns direkt zu einem Wasserfall und einer Hängebrücke geführt hat. Der Busfahrer hat uns geraten auf die Hängebrücke zu gehen und für eine Minute in das herunterstürzende Wasser zu starren und anschließend auf den Felsen rechts neben dem Wasserfall zu sehen. Tatsächlich bewegte sich der nun wie ein Gesicht wirkende Felsen bei mir als ob er sprechen würde. Da das nicht alle sehen konnten gibt das einen Punkt auf meiner Skala:

Rogie Falls: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 4/7 (Hamish, Ben Nevis, Otter, Fels, Lachse) – Wow-effect 7.

Für die Abergläubigen unter uns ging es als nächstes zum Clootie Well. Auf dem Parkplatz trafen wir eine Gruppe Frauen, die rund um ihr Auto, in dem mehrere Welpen waren, standen und verzweifelt versuchten die Tür aufzubekommen. Während der Busfahrer versuchte den Frauen zu helfen und nachdem er uns erklärt hatte was uns erwartete, folgten wir den Pfad in den Wald als uns immer mehr Stofffetzen und Kleidungsstücke an den Bäumen auffielen. Je näher wir an die Quelle kamen desto mehr Kleidungsstücke hingen an Bäumen und Sträuchern… Nun, unser Busfahrer hatte erklärt, dass wenn man eine Münze in ein Wasserbasin vor der Quelle wirft, dreimal um dieses herumspringt und dann sein Kleidungsstück in das Wasser taucht und es an einem Baum hängt, wird man langsam während das Kleindungsstück verrottet von allen Krankheiten und Übeln im Körper geheilt. Von Zeit zu Zeit, so sagte er, wird der Wald aber von der Kirche wieder gereinigt, weil diese solche heidnischen Aktivitäten natürlich unterbinden muss. Im Gegensatz zu ein paar wenigen unter uns habe ich nicht meine Socken da gelassen… und auch nichts anderes. Es ist echt unglaublich, was die Leute so alles an die Bäume gehängt haben. Von Unterwäsche über seltsame Masken alles Mögliche. Als wir wieder am Parkplatz ankamen, war das Welpen im Auto Problem noch nicht gelöst und so haben sich ein paar meiner Mitreisende am Autoknacken versucht und schließlich hat es sogar mit einem Stück Draht und Fingerspitzengefühl geklappt! Für den erfolgreichen aber erlaubten Einbruch in das Auto gab es anschließend natürlich Applaus. Die Welpen hatten anscheinend die Türverriegelung runter gedrückt und der Schlüssel lag noch im Auto, also konnten die Frauen nicht mehr hinein… Jetzt, da die Welpen befreit waren und der Heilungsprozess bei einigen in Gang gesetzt war, sind wir weiter gefahren, haben vom Wahrsager Brahan Seer erfahren und sind dann zu einem Strand gefahren, um Delfine zu sehen. Ok. 50:50 Chance Tiere zu sehen… wir haben natürlich keine gesehen. Allerdings hat die Aussicht auf einen Beachday die ziemlich müde Truppe kurzzeitig enorm aufgeheitert.

Dolphin Bay at Brahan Seer Memorial: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 4/8 (Hamish, Ben Nevis, Otter, Fels, Lachse, Delfine) – Wow-effect 7.

Ein weiteres Tier, das wir alle erwartet haben war natürlich – NATÜRLICH – Nessie. Es war allerdings problematisch an diesem Wochenende zu Loch Ness zu gelangen, weil ein Rockfestival namens Rock Ness gerade im Gang war. Aus diesem Grund konnten wir nur kurz an eine Seite von Loch Ness fahren, den Gift-Shop ansehen UND den Nessie Tanz beobachten. Der Nessie Anlock-Tanz „HU NESSIE HU“, der stark an neuseeländischen Haka erinnert, ist eine Touristenfalle der Haggis Wild and Sexy Tour und war definitiv sehenswert- haha.

Loch Ness: Giftshop 0/6 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 4/9 (Hamish, Ben Nevis, Otter, Fels, Delfine, Nessie) – Wow-effect 7.

Die Auswertung meiner Filmaufnahmen und Fotos wird zeigen, ob ich einen Beitrag zu den Nessie-lebt-Beweisen liefern kann. Allerdings hab ich mir gleich gedacht, dass es sicher kein Wunder ist, dass man denkt, ein Ungeheuer lebe in Loch Ness, denn die Schiffe auf dem See verursachen teilweise ziemlich lang sichtbare und hohe Wellen. Auch der Nessie Giftshop hatte nichts für mich, also sind wir nach Inverness gefahren. Dort waren wir alle in einem Hostelzimmer untergebracht, es gab die obligatorischen Schlafstrümpfe und Duschschränke und „Matrazen“. Diesmal sind wir alle zusammen losgezogen, um Fish and Chips essen zu gehen. Die Suche nach einem Restaurant, das allen gefällt, war ein wenig komplizierter. Man sollte nie den Fehler machen und mehrere Einheimische fragen… jedenfalls haben wir praktisch im „Varsity“ von Inverness unseren Fisch gegessen, der ziemlich lecker war und ganz anders zubereitet war als deutscher Backfisch. Der panierte Fisch war so groß wie der Teller, ziemlich dick – fast schon wie wenn man Hühnerbrust ist – und hatte keine Krähten mehr. Als wir zurück zum Hostel gekommen sind, haben wir uns mehr oder weniger Bettgfertig gemacht und sind nur noch zum Abendausklingen und zum kollektiven Whiskyflasche vertrinken nach oben gegangen. Diese hatte uns unser Busfahrer spendiert, weil wir alle so schläfrig und inaktiv während der Bustour waren. Heute hatte es immerhin fast der ganze Bus – bis auf Joana und mich – geschafft zu schlafen… Am Tag davor hat einer sogar verpasst, dass wir an einem Supermarkt gehalten haben… Die generelle Müdigkeit konnte nicht darauf zurückgeführt werden, dass die Tour zu langweilig war, aber der Busfahrer hat sich schon Sorgen gemacht, ob sein Programm nicht ansprechend war. Jedenfalls gab es einen Whiskey Evening und in der Hoffnung Whiskey mit Cola mischen zu können, hatte ich eine Colaflasche gekauft – Ooooh Totsünde. Never ever mix whiskey with coke!! You may add a tiny little drop of water to it … Angeheitert durch genug Whiskey- wir hatten die zwei Finger- Füllhöhen Regel gelernt (Geheimtrick: Glas mit kleinem Finger und Zeigefinger halten) – ging es dann doch noch nach einigem Hin- und Her in die Innenstadt zum Inverness Pubcrawl. Dadurch, dass Rock Ness stattfand, spielten viele Rockbands nach ihrem einstündigen Auftritt in einem der Pubs. Also sind wir durch die Bars gezogen und haben die beste Band gesucht und gefunden. Wichtig war auch, dass wir vor Mitternacht in einem Pub gelandet waren, denn danach wurde man nicht mehr hereingelassen und als wir losgingen war es schon 23 Uhr. Also mussten wir ein wenig schneller crawlen… Die Band in unserem Pub war trotz Anfangszweifel großartig und wir hatten ausgesprochen viel Spaß an diesem Abend.

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Tag 2 der Schottlandtour: Verschlafene mystische Isle of Skye

…war um 8.30Uhr immer noch niemand am Frühstückstisch erschienen oder sonst irgendwie durch die Flure des Hostels getappt, in dem nur unsere Gruppe übernachtete. Schließlich konnten wir erst – nach erheblicher Hektik – um kurz vor 10 Uhr losfahren. Besonders lustig war die Reaktion des Busfahrers und der Hostelbesitzerin als unser Neuseeländer mit Flipflops und kurzer Hose in den Bus gestiegen ist, obwohl es draußen um die 9 Grad und hin und wieder recht windig und regnerisch war und wir heute auch wandern gehen wollten (Er hatte noch Wanderschuhe und eine Hose eingepackt *g*). Auf der Fahrt sind wir an einigen hohen Bergen vorbei gefahren, wobei einer besonders auffällig war. Er hatte einen ziemlich rundgeformten Gipfel auf dem ein kleinerer Haufen zu erkennen war. Dieser Haufen ist anscheinend die Grabstädte einer mystischen Königin – sehr interessante Begräbnisstädte. Der erste Stop unserer Isle of Skye Rundfahrt war der Lucky River aka die Touristenfalle. Wer 7 Sekunden sein Gesicht in den eiskalten Fluss hält, hat die nächsten sieben Jahre Glück. Ok, alle die Köpfe ins Wasser – manche hatten das sehr nötig, denn der gesamte Bus war ja sowas von verschlafen… – Fotos machen, Filmen und weiter geht’s. Nächster Stop war Portree – der Hafen des Königs – wo wir nach einem kleinen Rundgang einen Leuchtturm auf einem Berg über dem Hafen gefunden haben und von dort aus auf einem schmalen Pfade direkt über der Steilküste entlang gelaufen sind. Portree war wirklich sehenswert wegen der malerischen Lage, den wanderenden Schatten und Lichtstrahlen über der Bucht und der auffällig anderen Pflanzenwelt. Laut Busfahrer gab es hier auch noch besonders gute Hot Chocolate und einen guuuuten Batikshop … äh ja.

Portree: Giftshop 0/4 – Climbing hill 2 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 2.

Schließlich ging es weiter zu einem Wasserfall in der Nähe des Old Mann of Storr, den wir als Probewanderung erklommen haben ohne matschig und nass zu werden. Die Wanderung zum Old Mann of Storr war der nächste Tagesordnungspunkt und obwohl es ziemlich matschig war und der Aufstieg zwar bergauf aber nicht allzu anstrengend war sind wir alle oben angekommen. Der steile Weg durch den Wald war schon ein Erlebnis aber die Aussicht von direkt unterhalb des Old Mann of Storr war wirklich das schönste, was ich bis jetzt gesehen habe, sodass sich der Aufstieg definitiv gelohnt hat. Der Abstieg war durch die matschigen Wege schwieriger als der Aufstieg und auch die sehr steinigen Abschnitte haben den Abstieg nicht beschleunigt. Um noch mal kurz zu den Flipflops zu kommen… Also unser Neuseeländer hatte zur Wanderung ja wie gesagt ordentliches Schuhwerk an. Ein anderer Tourist, der einer Gruppe von Indern oder Pakistanis angehört hat ist mit Flipflops und lauter indischklingender Musik den Berg hoch geklettert – okay. Respekt.

Old Mann of Storr: Giftshop 0/4 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 4.

Nachdem wir dann im Bus wieder angekommen waren, sind wir weiter zum Kilt Rock gefahren, der den Namen Kilt von der Gesteinsmusterung hat, die aussieht wie ein Tartanmuster. Neben der Steilküste gibt es auch noch einen ziemlich großen Wasserfall ins Meer zu sehen und in der Nähe soll es auch noch Dinosaurierabdrücke im Stein zu sehen geben.

Kilt Rock: Giftshop 0/4 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 5.

Diese haben wir uns aber nicht angesehen, denn wir sind weiter zu den Black Cuillin Mountains gefahren. Auch dort gab es wieder ein schönes Landschaftspanorama zu bestaunen. Zur eigenen Beweihräucherung muss ich sagen, dass ich sogar über einen Fluss gesprungen bin, damit ich auf die andere Felsseite gekommen bin… was man nicht alles für gute Fotos macht. Im Anschluss an den Fotostop sind wir quer durch die Wallachei über eine kleine Landstraße, die gerade mal breit genug für ein Auto ist und deshalb Fahrbuchten zum einscheren hat, zu dem wohl langweiligsten Fischerdorf gefahren, was Skye zu bieten hatte. Von der ersten Sitzreihe im Bus konnte man auch schön beobachten wie die Highlandschafe von den Straßen flüchten mussten, wenn ein Auto kam. Äh, ich meine nicht das Fischerdorf, obwohl das den Aufenthalt deutlich verbessert hätte… es gab einen Giftshop, einen Pub und eine Brewery… uhu. Wenn es nicht auch noch die öffentliche Toilette gegeben hätte, wäre der Stop absolut sinnlos gewesen.

Fischerkaff im Nichts: Giftshop 0/5 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 5.

Nach 20min umherlaufen auf der Suche nach Spannung und Unterhaltung ging es weiter zum Faery Glen. Im Faery Glen hatten die Besucher vor uns Zeichen ihrer Wünsche und Gedanken hinterlassen wodurch zusätzlich zu der besonderen Landschaft eine fremdartige Atmosphäre erzeugt wurde. Der Faery Glen sieht genauso magisch aus wie man sich ein Feental vorstellt durch die Blumen, seltsam aussehenden Bergfalten, herausragende Felswände, kleine Seen und knochige Bäume die aus der Felswand herauswachsen. Es gab Steinkreise oder andere menschengemachte Steinformationen, Flecken im Graswuchs die von oben betrachtet ein Bild ergaben. Angeblich, wenn man beim hineingehen in das Tal an seine Probleme und Wünsche und beim Rausgehen an die guten Eigenschaften und Fähigkeiten, die man mitbringt, denkt, dann gehen die Wünsche in Erfüllung. Neben den zahlreichen skurilen „Wunschdenkmälern“ führten schmale sehr hoch gelegene Pfade auf die Felsformation und die Grashügel und mit ein paar mutigen Kletterübungen und einem guten Gleichgewichtssinn habe ich und die meisten anderen auch die Spitze der Hügel bzw. des Felsens erreicht… aber wir sind ja einiges von Public Footpaths gewöhnt also war es nicht mehr ganz sooo schlimm.

Faery Glen: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 6.

Leider war mit dem Faery Glenn die Rundfahrt auf der Isle of Skye schon beendet und wir sind dann direkt zurück zum Hostel gefahren – in der Hoffnung noch ein paar Otter im Meer direkt hinter unserem Hostel schwimmen zu sehen. Wie immer 50:50 Chance und Tiere sehen… wir haben keine gesehen. Dafür sind Katharina, Joana und ich die 500m zu Castle Moil gelaufen, das wir munter in unserer Fantasie umgebaut haben mit Sonnenterrasse, Tiefgarage und mit Vierwänden mit Dach, denn die gute Burg ist eine Ruine auf einer Halbinsel im Loch Alsh… Nach dem Essen (es gab Chili con carne) sind wir zur Skye bridge gelaufen und haben dort – nach einigem gespielten Gejammer der anderen beiden, weil ich mal wieder Fotos machen wollte, gehetzt habe, damit wir den Sonnenuntergang nicht verpassen, und wir dann doch warten mussten – den Sonnenuntergang von der Skye bridge aus fotographiert.

Kyleakin: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 3/5 (Hamish, Ben Nevis, Otter) – Wow-effect 6.

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Tag 1 der Schottlandtour – Ohne Worte

Die eigentliche Schottlandtour begann am 08.Juni um 09.00 Uhr. Wir hatten einen 29 Sitzplätze-großen Mercedes-Bus und einen gutgelaunten schottischen – gut zu erkennen am Kilt – Tourguide und Busfahrer. Die internationalgemischte Gruppe bestand aus 9 Leuten d.h. wir hatten unheimlich viel Platz im Bus. Da war Nolan, der Californier, Paul, der Neuseeländer, Brooke, die Australierin, Audrey, die Pariserin die eigentlich 50m (!) außerhalb von Paris wohnt, und  ein taiwanesisches Pärchen.

Wir sind über die Royal Mile, die Northbridge und die Princes Street aus dem Stadtkern Edinburghs herausgefahren, dann vorbei am Donaldsons‘ College, am Zoo und am Edinburgh Airport Richtung Falkirk. Unser Busfahrer hat dazu munter den Sightseeing-guide gegeben und uns unterwegs mit Musik versorgt (äh, für manche eher störend, aber ich fands super). Unser erster Stop war das Wallace Monument bei Stirling. Ab hier beginnt unser Gift-shop-meter zu zählen.

Wallace Monument: Non-shop visits/giftshops 0/1 – Climbing hill 1.

Berg rauf, gucken, Foto machen, Filmen, Berg runter. Weiter geht’s. Über die A84 ging es dann langsam von den Lowlands in die Highlands. Kurz bevor wir die Highlands erreicht hatten, hielt der Bus das zweite Mal. Lunchpause bei Kilmahog bei der Trossachs Woolen Mill. Erste zweifel kamen darüber auf, ob die Busfirma vielleicht einen Deal mit der Gaststätte hatte, denn kaum zu glauen es gab mittem im Nirgendwo einen Giftshop. In diesem Falle lag es an Hamish, der hairy coo [kü]. Putziger kleiner Kerl und er hatte auch noch eine weibliche Kuh und ein kleines hairy coo mit auf der Weide.

Kilmahog at the Trossachs Woolen Mill: Giftshop 0/2 – Climbing hill 1 – seen/ expected animals 3/3 (Hamish).

Kühe angesehen, Foto gemacht, Toilette und Giftshop besucht und ab in die Highlands. Man hat tatsächlich recht schnell einen Wechsel in der Landschaft bemerken können. Die Berge wurden deutlich höher und es gab noch weniger Bäume. Schließlich erreichten wir Glencoe, wobei Glen jeweils für Tal steht. Glencoe ist eines DER Highlights gewesen. Der Busfahrer, nachdem er uns von sämtlichen Schlachten und Bluttaten der Gegend erzählt hatte, entließ uns an einem Parkplatz, schilderte uns den Weg (es haben ja alle soooo gut aufgepasst, wie war das mit der Brücke?!!?) und fuhr dann nur 500m weiter auf einen anderen Parkplatz, wo er uns wiedereinsammeln wollte. Es war relativ diesig und es regnete hin und wieder, was sich bei der kleinen Wanderung sofort bemerkbar machte. Wir liefen vom Seitenrand des Tals direkt zur Talsohle, wo ein sehr idyllischer, glasklarer kleiner Gebirgsfluss mit süßem Wasser entlang fließt. Auf dem Weg dorthin war es sehr matschig und einige haben sich die Schuhe ausgezogen und sind barfuß über die nassen Wiesenpfade gelaufen. Anschließend haben wir den Rückweg angetreten – den Berg wieder rauf, mmmh an welchem Parkplatz wollte er uns abholen? Da waren drei Parkplätze, zwei Brücken, tausend kleine steinige oder matschige Pfade über die Wiesen) und anscheinend hatte keiner wirklich aufgepasst bei der Wegbeschreibung. Also ich auf Hügel geklettert und in Richtung der Parkplätze gedeutet. Glücklicherweise haben wir dann noch den richtigen Parkplatz erwischt und sind dann nachdem wir noch unserem Hobby dem Sprungfoto machen und dem Schuhe auswringen gefröhnt haben zurück in den geräumigen Bus geklettert.

Car parks of A 84 Glencoe: Giftshop 0/2 – Climbing hill 2 – seen/ expected animals or other things with a 50:50 chance 3/3 (Hamish) – Wow-effect 1.

Wir sind dann durch Glencoe, dann an Loch Linne vorbei zu Fort William und schließlich zum Ben Nevis gefahren. Wir haben im Tal noch einen Toiettenstop (zähl ich jetzt mal als Giftshop, weil der Kaffee so schön umworben wurde) gemacht in der Hoffnung, dass sich die Nebelwolken um Ben Nevis verziehen, allerdings hingen diese immer noch um den Gipfel als wir am Commando Memorial zum Fotostop hielten.

Ben Nevis: Giftshop 0/3 – Climbing hill 2 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 1.

Den Calledonischen Kanal (Calledonia bedeutet Schottland) folgend an Loch Lochy, Loch Garry und Loch Duich entlang sind wir dann tatsächlich an Eilean Donan Castle vorbei gefahren und haben am gegenüberliegenden Ufer natürlich ganz viele Fotos gemacht. Wir sind dann weiter entlang an Loch Alsh gefahren und haben kurz bei einem Supermarkt – Cooperative nicht Tesco 😉 – Abendessen besorgt, denn die Isle of Skye und damit unser erstes Hostel lag nur noch eine Brückenüberquerung entfernt. Am ersten Abend der Tour im Hostel von Kyleakin gab es Reis mit Fertighühnerfrikassee und anschließend noch einen Besuch im Saucy Mary’s – dem einzigen Pub des Ortes, der an diesem Abend sogar Livemusic hatte. Saucy Mary’s wurde die nächste Zeit DER PUB der Tour, genauso wie HAMISH die neue Lieblingskuh wurde. Schließlich sind die einen, die noch im Duschschrank duschen wollten und die trotz fehlender Ankündigung mit einer 9Uhr-Abfahrt gerechnet haben  gegen 0 Uhr, und die anderen gegen 2 Uhr in ihren Schlafstrumpf gekrochen, doch am nächsten Morgen…

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Auftakt zur Schottlandtour: Edinburgh

Katharina, Joana und ich haben den Zug um 7.23 Uhr nach Edinburgh Waverley genommen. Nachdem wir angekommen waren, haben wir zunächst einmal unser Gepäck zum Highstreet Hostel gebracht und haben bei einem Heißgetränk darüber nachgedacht, was wir heute machen wollen. Da wir fast alle Sehenswürdigkeiten und Museen Edinburghs schon gesehen hatten, sind wir dann Richtung Parlament gegangen in der Hoffnung dieses besichtigen zu können und anschließend einen Abstecher in den Palast Hollyrood House zu machen. Beim Parliament angekommen waren wir zunächst verwirrt, denn der „Touristeneingang“ war durch die Sicherheitsschleuse nicht so offensichtlich. Schließlich konnten wir kostenlos die Ausstellung und den Plenarsaal des schottischen Parlaments besichtigen. Im Anschluss haben wir uns im Palast noch ein zweites Mal den Blutfleck von Rizzo angesehen, den pferdgroßen Hirsch und den knallroten Teppich bei mintgrüner Wandfarbe. Nach 14.00 Uhr konnten wir auch unser Zimmer beziehen. Wir haben in einem Zehnbettzimmer geschlafen, die Betten hatten die Namen der Planeten und bestanden aus relativ schlechten Matrazen bzw. Schaumstofflagen, es gab wie wir noch feststellen sollten die obligatorischen Schlafsocken und auf dem Flur Duschschränke und Toiletten. Abends sind wir, nachdem wir erfolgreich auf dem Gastronomie-Gasherd des Hostels gekocht hatten, ins Kino gegangen und haben uns X-Men First Class angesehen.

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Safety curtain





Seien Sie gespannt. In Kürze wird sich der Safety curtain heben.Erfahren Sie was es mit diesem Bild auf sich hat…

(Hinweis: FKC – KGX/PAD/WAT/STP – HMC- WNR – OXF – DHM)

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German lessons – nach 24 Jahren sollte man es aber bald können

Euch ist noch nie aufgefallen wie kompliziert Deutsch ist? Dann bringt doch mal jemanden bei das „ch“ auszusprechen (sowohl das i-ch als auch das a-ch), wenn der Laut nicht im Lautsystem der anderen Sprache ist. Englisch kennt diese Laute kaum oder gar nicht. Das a-ch kommt in Loch (Ness) vor und manchmal sprechen Engländer human „ch“uman aus, aber das macht noch lange kein „Ich“.

Einer meiner Pubbekanntschaften fährt demnächst nach Deutschland zum Arbeiten für drei oder vier Wochen und will etwas Deutsch sprechen lernen. Ich hab ihm also ein bisschen mit der Aussprache helfen wollen, aber es ist echt verrückt und kompliziert. Man kann einem Erwachsenen noch nicht einmal Ich bin, du bist, er sie es ist usw. lehren, weil die überaus geschätzten Deutschen sich siezen… Und dann noch das verflixte scharfe „s“ oder das „z“. Hey, wehe es beschwert sich nochmal jemand über das „th“ – absolut harmlos. Deutsch ist so kompliziert… ich glaub ich studiere noch DAF. Muss ich dafür auch Deutsch studieren??? Ok. Ich bin dagegen. Aber alle Deutsch-Fremdsprachenlerner haben mein tiefstes Mitgefühl…

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Das Literaturquartett bespricht heute: Jane Eyre

Mal ehrlich, schmeißt euren Fernseher aus dem Fenster. Da kommt eh nichts. Stattdessen solltet ihr euch mal mit den Klassikern der Literatur auseinandersetzen (Wer mir jetzt definiert ab wann ein literarisches Werk ein Klassiker d.h. ein Kanonwerk ist hat meinen Respekt gewonnen). Schmeißt euren Fernseher weg aber behaltet euren PC und schaut euch Jane Eyre auf Youtube an – toll. Ich hab ja sonst nicht so viel zu tun abends so ganz ohne Fernsehen und jeden Tag Publife ist auch zu teuer und schlecht für die Gesundheit also habe ich mir auch gleich Wuthering Heigths vom English Department ausgeliehen… um herauszufinden ob die  beiden Bücher bzw. ihre Stories – immerhin um die 400 Seiten – es wert sind gelesen zu werden und voila – Charlotte Brontes Jane Eyre ist unglaublich toll und ich kann es wärmstens empfehlen. Jane wächst bei ihrer grausamen Tante auf und wird von ihr wegen angeblich ungezogenen Verhaltens in ein Wohlfahrtsfinanziertes Internat geschickt in dem Hunger und Krankheit herrschen. Dort lernt die zehnjährige Jane zum ersten Mal was Freundschaft ist, doch sie verliert ihre erste beste Freundin bald durch eine Krankheit und sie ist wieder allein. Das Internat macht aus Jane eine gebildete, bescheidene und emotional gezügelte Frau. Sie wird dort zunächst Lehrerin und sucht dann eine Stelle als Gouvernante. Sie nimmt eine Stelle in Thornfield an, wo sie Mr Rochester – ihren Master – kennenlernt, der leider ein dunkles Geheimnis hütet… so viel zur Weltliteratur – LESEN, lohnt sich.

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Unglaubliches geschieht beim Pubquiz

Am 08. Mai habe ich mit Joana ausgemacht nächsten Sonntag zum Pubquiz zu gehen, weil ich diesen Sonntag lieber den Hild and Bede Film sehen wollte. Die Film society zeigte 127h – Every second counts mit James Franco, der den Extremsportler darstellt, dessen Hand in einer Felsspalte von einem Stein festgeklemmt wird und er eben 127 Stunden mitten in der Wüste alleine verbringt und fast verdurstet. Glücklicherweise *hüstel* amputiert er sich den Arm ab und kann sich so befreien – das wurde sehr realistisch dargestellt. Gratulation an die Filmcrew. Ihr hättet auch einen schwarzen Bildschirm mit den schrecklichen Geräuschen zeigen können und wir hätten alle verstanden was er gemacht hat… immerhin haben die meisten weggeschaut… war echt abartig. Ich weiß nicht ob das mein The Expendables Massaker toppt oder ob puffpuff – WUUUUUUMMMMMM „besser“ war. Das Knochenbrechen war jedenfalls sehr eindrucksvoll für die Ohren – öööuuuuhh.

Also zurück zum Pubquiz. Tatsächlich sind wir zu fünft gewesen – darunter eine Britin – als wir uns mit den herrlichen Quizsshowfragen rumgeschlagen haben. Im Pub „The Bridge“ gibt es 5 aktuelle Fragen, dann 10 thematische Fragen zu Bildern (diesmal waren es Quizshows und ihre Moderatoren, das letzte Mal waren es Pubs an ihren Schildern erkennen), jetzt kamen 10 modernere Musikstücke, dann wieder 10 Bilder zu denen Fragen gestellt wurden. An dieser Stelle wurde erst einmal Pause gemacht und gegessen. Es gab ganz tolle Würstchen, mashed potatoes und riesen Yorkshire Pudding. Nach der Pause kamen 10 Bilder zu  Filmen (schwere und einfache). Die letzten beiden Runden bestanden aus Fragen zur Allgemeinbildung (Ich hab Christopher Wren gewusst!!!YEAH!) und Singer oder Titel der angespielten Oldies erraten – ups selbstbewusst benennen natürlich. Letztendlich hatten wir 27 von 60 Punkten, während eine Gruppe sogar 51 Punkte erreicht hat und wortwörtlich die Ergebnisse genannt hat, die nachher aufgelöst wurden. Zezeze. Tatsächlich hatte aber eine andere Gruppe genauso viele Punkte wie wir und deshalb haben wir einen Tiebreak d.h. eine Schätzfrage um den Trostpreis von 1 Pfund gemacht. Wann ist Benjamin Franklin geboren??? Äh. 1730??? Naja. Damit haben wir jedenfalls gewonnen und haben uns im unendlichen Ruhm geaalt. Unglaublich.

Am 16. Mai bin ich noch mal mit Rob zu einem Pubquiz im Duke of Wellington gegangen. Erst einmal war es nicht so einfach den Pub zu finden, weil wir in die Gegend bei Nevilles Cross beide nicht so oft kommen. Dann war ich auch noch die einzige Nicht-Britin unter 9 Briten… gute Aussichten zu gewinnen bei so einer großen Gruppe… naja oder auch nicht.

Die Fragetechniken waren sehr innovativ. Einmal war der Endbuchstabe der einen Antwort der Anfangsbuchstabe der nächsten Antwort und ein anderes Mal musste man herausfinden, was alle Antworten gemeinsam hatten (die Antworten waren zum Beispiel House, Doolittle,… die alle berühmte Doktoren waren). Wir hatten nachher aber nur 21 Punkte von 60 und waren damit soooo schlecht, dass wir noch nicht einmal den Trostpreis gewonnen haben. Unglaublich.

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Essaykrise – Ein Bier hilft

Jona und Katharina versuchen verzweifelt ihre Dozenten zu überreden Essays statt Klausuren schreiben zu dürfen… Katharina lernt schon seit Ostern diszipliniert und ist kaum außer Haus zu bekommen. Und ich? Ich versuche mein LETZTES Essay zu Papier zu bekommen. Im Grunde lautet die Frage wie Kommerzialisierung in zwei Empfindsamkeitsromanen dargestellt wird und diese Frage kann man relativ einfach beantworten. Zumindest habe ich genug Antworten … nur mit der Strukturierung des Essays hakt es und deshalb stecke ich so mitten in der Essaykrise inklusive Schreibblockade und bekomme es nicht gedreht und gewendet wie ich es haben will. Den anderen etwas vorzujammern – naja ihr kennt mich doch – hat auch nicht geholfen und Joana hat das gleich durchschaut und hat mich gefragt ob ICH jetzt herumheulen wollte wo sie doch die bösen Klausuren zu schreiben hätte … ja. Genau das war meine Absicht. Mitleid wurde mir also knallhart versagt, also musste ich mich weiter mit meinem Essay beschäftigen. Zwei Tage vor Abgabe hatte ich dann immer noch nur 160 Wörter und kam und kam nicht voran. Okay – Wie bin ich dann zu meinem 3000 Wort Essay gekommen? Ich bin erst einmal mit Dave ein Bier trinken gegangen 😉 und schwub war die Inspiration da. Ok, ich sollte vielleicht öfter mal solche Inspiration suchen… haha – Das soll jetzt kein schlechtes Licht auf mich werfen – ich hab echt jeden tag zwei Wochen drangesessen und es das Thema bearbeitet – sogar mit Aufstehen vor 9 Uhr (Uhhhh, wenn das mal nicht von Verzweiflung zeugt).

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Rugby ist …

… Krieg ohne Waffen und eine Möglichkeit für Männer sich anzufassen ohne dabei seltsam zu wirken. Außerdem haben die Briten wahrscheinlich anstatt Krieg zuführen mit dem Rugby angefangen (Immerhin bekommen sie kaum Nationen dazu mitzuspielen, woran das wohl liegt?!?). Das waren unsere Schlussfolgerungen als Joana und ich am 4. Mai das Hill vs Baily Charity Rugby Game gesehen hatten. Diese Theorien wurden dann noch von einem eindrucksvollen Video auf Youtube bestätigt … http://www.youtube.com/watch?v=jbjCL-0oFWU

Haha.

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London – I’m not that girl… naja Harry ist noch frei oder?

Ok, ok… ihr wollt also alles ganz genau wissen?!?! Gut.

Am Donnerstag dem 28 April 2011 sind Katharina, Joana und ich mit dem Zug um 8:46Uhr drei Stunden lang von Durham aus nach London gefahren. Dort haben wir unser Hostel – das Astor Hyde Park hostel – bezogen oder zumindest unser Gepäck dort deponiert. Das Hostel ist ziemlich günstig direkt an vielen guten Museen, wenige Meter von der Tube und direkt am Hyde Park gelegen.

Zuerst einmal haben wir Lageerkundung betrieben – wir brauchten ja noch einen Platz für den großen Tag. Seltsamerweise hat Harrods auch zur Laufroute gehört… Naja man muss halt sehen, ob das Sortiment sich ändert und ob die Preise signifikant steigen oder fallen (Armbanduhren für 45 000 Pfund, Interesse?). Zudem sind wir durch den Hyde Park gelaufen und haben die Royal Albert Hall gesehen. Einige Paparazzi, die wir beobachtet haben, waren offensichtlich daran interessiert Fotos von irgendwelchen Prominenten zu machen, die in einem Hotel direkt am Hyde Park gewohnt haben. In der Innenstadt waren überall Kameramänner unterwegs, welche angeblich für den nächsten Tag Vorbereitungen getroffen haben, wie wir auf Nachfrage erfahren haben. Am Parliament Square war schon am Tag vor der königlichen Hochzeit kein Durchkommen – Demonstranten gegen den Irakkrieg, Presseleute, Polizisten, abgehärtete Camper und sehr sehr viele Touristen versperrten die Bürgersteige. Auch an der Mall hatten zahlreiche Menschen ihre Zelte aufgeschlagen oder sie haben auf dem blanken Boden gelegen – selbst alte Omas. Hoffnungen auf einen Platz direkt vor Westminster Abbey oder dem Buckingham Palace wären da absolut utopisch gewesen… Also hatten wir zwei Alternativen, die wir in der selben Reihenfolge angepeilt hatten: 1. eine Mauer am Parliament Square also einen potenziellen Sitzplatz oder 2. einen Stehplatz an der Mall.

Nachdem wir einen Tesco Markt in der Pallmall um drei Tiefkühlpizzas erleichtert hatten, sind wir zurück zum Hostel gefahren und haben dort in der sehr gut ausgestatteten Küche des Hostels Abendessen gemacht. Sehr effektiv war es, dass wir die Plastikplatten unter den Pizzas nicht entfernt hatten („Die kannst du drunter lassen, die schmelzen nicht“). Diese sind dann aber gegen unsere Erwartung doch lustig vor sich hingeschmolzen und haben den Geschmack der Pizza verfeinert – empfehlenswert ;-).

Da der Wecker für den nächsten Morgen früh – naja eher für die zweite Nachthälfte – gestellt war, wollten wir nicht mehr lange durch London laufen und schon einmal schlafen gehen. Aber unsere Hoffnungen wurden bitter entäuscht… und mir fehlen die Worte derartige Geräusche zu beschreiben, die unser Zimmergenosse von sich gegeben hat … unsere Blicke haben alles gesagt als wir gegen 9.30 Uhr ins Zimmer gekommen sind. Meine Herren, wir waren mit drei Leuten die Mehrheit in einem Fünfbett-Zimmer- Was sollte uns da bloß Schlimmes erwarten????? Genau! Die schlimmste Schnarchorgie, die ich JE gehört habe. Ich denke gegen 12 Uhr hat die Mitreisende den Schnarchenden geweckt und aufgefordert aufzuhören, wodurch es kurz besser wurde. Dann gegen 2.30 Uhr – wohl durch Jetleg verursacht – sind die beiden dann aufgebrochen und haben eine halbe Stunde oder mehr eingekauft. Um Vier Uhr ging dann unser Wecker und wir haben versucht leise und im Dunkeln unser Zeug zusammen zu suchen und uns umzuziehen, durften dann aber doch das Licht anmachen und so ging alles ein bisschen schneller.

In der Dämmerung sind wir dann durch den Hyde Park gelaufen und sind gegen 5 Uhr am Buckingham Palace angekommen (wir haben unterwegs eine echte Londoner Ratte gesehen *g*). Dort wurde es dann kompliziert. Bisher waren wir kaum einer Menschenseele – dafür einer Ratte – begegnet und erst kurz vor dem Buckingham Palace wurden es dann mehr Leute. Direkt vor der Pressetribüne am Straßenrand hatten so viele Leute Zelte aufgeschlagen, standen oder saßen in Klappstühlen, dass kein Durchkommen war und wir Schwierigkeiten hatten uns Wege zu bahnen ohne „gefressen zu werden“. „Wir sitzen hier schon seit 8 Stunden, wir haben ein Recht darauf vorne zu stehen und lassen uns die Plätze nicht von anderen Leuten wegnehmen“, sagte eine Frau genervt und wütend als die Leute vor uns anscheinend eine ihrer auf dem Boden im Schlafsack liegenden Kinder geweckt hatte. Um 5.30 Uhr hatten wir es dann endlich über Schleichwege zu unserer Mauer geschafft, die noch absolut unokkupiert war (YES!). Wir hätten auch einen Platz in der ersten Reihe haben können, aber das hätte ziemlich langes Stehen in der Kälte vorausgesetzt.

Folglich sind wir auf die Mauer geklettert, was uns nach ein paar Minuten noch viele andere – besonders ältere Leute – gleichgetan haben. Rechts neben uns saß eine sehr alte Frau, die ihre Freundin vorne in der ersten Reihe stehen hatte und häufig mit ihr kommunizierte. Auf der anderen Seite setze sich bald eine Frau um die 50 aus der Karibik, die sehr freundlich war und ein riiiiiiesiges Kameraobjektiv hatte (*wachsender Neid*).  Neben dieser Frau kamen zwei alte Herren, die ziemlich gut drauf waren, die Gruppe vorne an der Absperrung kannten und nicht nur mit den Personen im gegenüberliegenden Gebäude (irgendein Fernsehmoderator) versucht haben zu kommunizieren, sondern auch mit dem „bereichsverantwortlichen“ Polizisten herum gewitzelt haben. Dieser war ein ziemlich sympathischer Kerl, der ein Schwätzchen mit den Leuten gehalten hat, im Gegensatz zu Polizist Nummer 2, der sich erst einmal unsympathisch gemacht hat, weil er angekündigt hat, dass wir möglicherweise von der Mauer müssten wegen der Crowd safety (es war nur 1m Lauffläche vor uns). Letztendlich wurde um 8 Uhr dann aber das Gitter nach vorne gezogen und vor uns waren nicht mehr nur 2m bis zum Zaun sondern ca. 3-4m. Davor wurde eine zweite Reihe Absperrung aufgebaut… Spürhundestaffeln sind rumgegangen und haben mehrfach das Gebiet abgesucht… Es war durch den Wind und die fehlende Sonne (und die fehlende Bewegung) ziemlich kalt auf der Mauer und wahrscheinlich auch in der „Menge“, die sich langsam ansammelte.

Jedem königlich winkenden Fahrradfahrer (haha, wie geil), jedem Trupp Polizisten (davon gab es soooo viele), selbst den Müllmännern und Pferdeäpfelaufsammlern (was für ein Beruf *g*) wurde sehr lebhaft zugejubelt. Leere Busse sind vorbei gefahren und schließlich auch Busse und Fahrzeuge mit schwarzgetönten (*AAARRRG*) Scheiben, die erst mal für Aufregung und dann für Enttäuschung gesorgt haben. Bis kurz vor 10 Uhr ist also nichts passiert… Vier Stunden Fahrradfahrer an jubeln also. Dann kamen aber endlich die „Hoheiten“ und mehr oder weniger prominenten Gäste vorbei gerauscht. Wenn etwas dh. ein von zwei Polizeimotorädern eskortiertes Fahrzeug in Aussicht war jubelte die gegenüberliegende Seite von uns und gab uns so das Signal, dass bald ein Fahrzeug kam. Im Fall von William und Harry hatte irgendjemand im Radio erfahren, dass sie losgefahren waren und so konnten wir gespannt darauf warten, dass ihr Fahrzeug vorbeigefahren kam. Will und Harry waren zwar super zu sehen von der Mauer aus, allerdings sind sie viel zu schnell vorbei gefahren als dass man das hätte genießen können. Tröpfchenweise kamen dann auch die anderen Gäste – Charles, Camilla, die Middletons, die Queen usw. – und schließlich die Braut vorbeigerauscht.

Während der Zeremonie, die über Lautsprecher übertragen wurde, marschierten noch mehr Polizisten und Soldaten auf, die sich dann justierten und nach Kommando Fahnen ausrollten und ihre Positionen veränderten. Schließlich stand eine Reihe Polizisten Richtung Publikum gerichtet und eine Reihe Soldaten zur Straße hin gerichtet. Zudem patrollierten Männer mit MGs und mit Spürhunden. Besonders eindrucksvoll war es als die Menge am Straßenrand God Save the Queen gesungen hat.

Kurz nach der Zeremonie kamen die Prozessionen des Brautpaares und der Queen direkt an uns vorbei gefahren bzw. geritten und die Menge jubelte, fotografierte und schwenkte die Fahnen. Dabei haben wir auch das Pferd gesehen, das seinen Reiter abgeworfen hatte und das direkt vor uns eingefangen wurde. Die Fahnen der Soldaten wurden auf den Boden gesenkt als die Queen vorbeifuhr, die Soldaten auf den Pferden salutierten vor der Fahne. Direkt nachdem die wichtigsten Gäste vorbeigefahren waren machten wir uns auf und wollten zum Buckingham Palace laufen, aber die Straße dorthin war bereits von Menschen versperrt als wir ankamen und so dauerte es ewig bis wir annähernd am Palast ankamen. Zwischendurch hatten wir noch eine Sackgasse erwischt, wo niemand durch durfte aber alle durch wollten. Das Problem war einfach, dass alle Straßenränder mit Zäunen versehen wurden die Menschenmassen dichtgedrängt alle ein Ziel hatten und unklar war wie man dorthin kommen konnte ohne durch Absperrungen in künstlich geschaffene „Sackgassen“ zu laufen. Die meisten Wege in St James Park waren absolut dicht und die kleine Brücke so voll, dass wir schließlich außen herum gegangen sind. Glücklicherweise haben wir es dann aber noch vor der Balkonszene bis zur Mall (Ausprache ist übrigens nicht „mol“ sondern eher so wie es geschrieben ist „mal“) geschafft und sind sogar recht weit nach vorne gekommen. Trotzdem konnten wir kaum etwas (wir haben kurz die Braut gesehen) bis nichts sehen, weil irgendjemand so einen unpraktischen Brunnen direkt vor den Palast gebaut hat…. (Grüße an den Baumeister). Dafür war unsere Position perfekt für das Fly-over oder war es Fly-past oder Fly-out? Ach, jedenfalls als die Flugzeuge direkt über die Mall und den Palast geflogen sind. Es ist definitiv Fly-past. Gut, dass wir das geklärt haben. Im Anschluss an den Fly-past verweilten wir im Green Park kurz an einer der Großleinwände um zu sehen, was im Inneren der Kirche geschehen war und um den Teil der Balkonszene ansehen zu könnten, den wir offensichtlich NICHT wegen eines gewissen unnützen Bauwerkes gesehen hatten.

Zurück im Hostel haben wir erst einmal Siesta gemacht – zumindest manche von uns – damit wir rechtzeitig am Globe sein konnten, wo wir uns am Abend nach einer Runde Pasta Shakespeares Hamlet angesehen haben.

Am 30. April haben wir das Britische Parliament von Innen besichtigt, waren in Camden Town auf dem riesigen Markt und haben die fahnenbehängte Regent Street und Chinatown angesehen. In Deutschland wär so ein Fahnenmeer definitiv nicht möglich und selbst hier wars ein bisschen einschüchternd, weil wir so einen Patriotismus nicht gewohnt sind. Highlight dieses Tages war aber definitiv das Musical Wicked zu dem wir uns Karten am Leicester Square gekauft hatten. Das war eine schwierige Angelegenheit… Pippa hatte uns gesagt man könne günstig Karten eine Stunde vor Vorstellung am Theater kaufen, aber wir sind direkt zu einem Ticketshop gegangen und dann zum nächsten Ticketshop … und haben nach den günstigsten Tickets für die großen Musicals gefragt – Phantom of the Opera, Lion King,  Les Miserables, … Wicked. Ohne Probleme wurde uns in den meisten Shops gesagt es gäbe Tickets ab 30 Pfund – also haben wir weiter gesucht und sind dann zu einer älteren Dame in einem Ticketshop gekommen. Ihre Reaktion auf die Frage nach den günstigsten Tickets war ziemlich unfreundlich – GÜNSTIG!!! Was ist bitte günstig? Ihr müsst euch schon preislich festlegen, was für euch günstig ist!!! – Ja äh ist in Ordnung … wie sieht es so um die 20 Pfund aus? – 20 Pfund, Neeee gibt’s nicht. Nur die unbeliebten Musicals bieten so günstige Tickets an… Moment da kommen gerade drei Tickets für Wicked rein für ca. 20 Pfund.  – So sind wir jedenfalls zu megagünstigen Karten zu Wicked gekommen, denn Wicked ist anscheinend ein ziemlich beliebtes Musical im Westend und das zu Recht. Wir sind dann zum Theater gefahren und haben dort in der Nähe bei einem Chinesen gegessen. Wicked ist unglaublich gewesen und ich kann es nur empfehlen!!! Wer bei Youtube mal reinhören will… – das spricht für sich

und außerdem … One short day, For good, Dear Old Shiz, A sentimental man, as long as you’re mine, march of the witch hunters, something bad, thank goodness, the wizzard and I, wonderful,….

Am 01. Mai sind Joana und ich dann – nachdem wir „freiwillig“ gespendet haben – für 17 Pfund in den Tower gegangen und haben dort die Kronjuwelen bestaunt (Es gibt tatsächlich Laufbänder an den Vitrinen, damit man nicht ewig davor steht…), Ann Boleyns und Catherine Howards Grab „gesehen“ und die riesen fast flugunfähigen Raben angesehen. Die Tube hatte an diesem Tag nur eingeschränkten Verkehr und viele Stationen waren wegen Baumaßnahmen geschlossen, sodass wir Mühe hatten uns nach dem Towerbesuch wieder mit Katharina am British Museum zu treffen. Letzteres haben wir dann noch ca. eine Stunde angesehen und dann sind wir in ein Buffet-Restaurant gegangen, bevor wir wieder zurück nach Durham gefahren sind.

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Royal Wedding – Congratulations to the Happy Couple

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Brilliant. Ich muss es einfach mal veröffentlichen so unglaublich ist das- fast noch besser als die Messerkauf-Aktion. Katharina und ich waren heute auf einem Spaziergang und sind dann bei Tesco vorbei gelaufen, um dort billigen Weißwein zum Kochen zu kaufen. An der Kasse angekommen werde ich wie erwartet und wie es sich gehört nach der ID gefragt, die ich auch liefern kann. Allerdings wurde dann Katharina, die direkt neben mir stand AUCH nach der ID gefragt, obwohl sie gar nichts einkaufen wollte und mich nur begleitet hat. Sie hatte ihre ID nicht dabei und daraufhin hat man mir tatsächlich verweigert die Weinflasche zu kaufen! Nachdem wir uns darüber eine Runde aufgeregt haben (Es ist absolut gut und richtig, dass bei Alkoholverkauf so scharf kontrolliert wird. Allerdings ist doch fraglich, warum auch der Begleiter – und wir sahen jetzt nicht aus als ob wir eine Sauforgie geplant hätten – seine ID vorzeigen muss. Zudem sind wir beide schon weit über 18 und haben beide schon Alkohol ohne Probleme gekauft. Dieses erhebliche Misstrauen war meiner Meinung nach ziemlich ungerechtfertigt, aber Tesco muss eben Wege finden so preiswerte Angebote nicht verkaufen zu können 😉 ). Da ich immer noch Kochwein brauchte und M&S nichts preiswertes für mich hatte, bin ich noch einmal alleine in Tesco gegangen und habe an einer anderen Kasse ohne Probleme mit Vorzeigen meiner ID den Weißwein bekommen. Liebes Tesco Team, ganz ehrlich, wenn ich den Wein aus kriminellen Gründen hätte kaufen wollen und damit eine Horde Kindergartenkinder verköstigen hätte wollen, dann wäre ich, wie ihr sehen könnt, auch so an meinen Wein gekommen …

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How to back a horse and win…

Heute war es endlich soweit. Ich bin mit meinem Stammtisch aus Ye Old Elmtree nach Thirsk zum Pferderennen gefahren, nachdem wir gemeinsam im Wetherspoon Pub gefrühstückt hatten. Unwissend wie ich über Pferderennen so bin, habe ich meine Begleiter mit Fragen gelöchert und auch durch Beobachtung einiges gelernt. Erstens ist es ratsam sich vor einem Rennen eine entsprechende Zeitung über den Pferdesport zu kaufen, damit man die Rennaufstellung und die Favoriten kennt. Ansonsten muss man eine Race card kaufen, die aber auch so ziemlich von Vorteil beim bieten ist. Man kann win oder each way bieten d.h. entweder auf den Sieger oder auf die drei ersten Pferde. Es ist günstig früh zu bieten, damit die Quoten noch nicht so schlecht sind. Die Quoten sind wichtig, damit man weiß wie viel man gewinnt. Es sind Brüche; je höher die Zahl desto mehr gewinnt man d.h. bei einem Einsatz von 1 Pfund gewinnt man bei einer Quote 9/1 – 10 Pfund, bei 2 Pfund und 8/1- 18 Pfund, bei 1 Pfund 25/1 – 26 Pfund) 17/2, 9/1,8/1, 100/1,…

Einsatz + Einsatz*Quote = Potenzieller Gewinn

Das Ziel ist da, wo ein Roter Kreis auf weißem Hintergrund steht (wie das Verbotsschild im Straßenverkehr).  Außerdem ist es direkt beim Paddockbereich, was neben den Logenplätzen der teuerste Bereich für Zuschauer ist. Wir waren im Familienbereich, der die Hälfte vom Paddockbereich gekostet hat also 6 Pfund. Dafür hat man weniger Auswahl bei der Verpflegung und schlechtere Einrichtungen. Die Pferde vorbei rennen sieht man trotzdem gut. Anscheinend gibt es auch noch verschiedene Renndistanzen beim Pferderennen und auch die Teilnehmerzahl variiert.

Im Zuschauerbereich befinden sich auch die Wettstände. Auf großen Tafeln werden die Pferde, ihre Startnummer und ihre sich ständig ändernde Quote präsentiert. Wenn man auf ein Pferd setzen will muss man entweder Name oder Nummer sagen und die Menge, die man setzen will sowie „win“ oder „each way“. Man erhält dann einen Zettel, den man auf keinen Fall verlieren sollte. Wenn man gewinnt kann man damit zum Booker gehen und kann seinen Gewinn einfordern.

Wir waren mit ungefähr 25 Personen in Thirsk und haben alle zusammen auf Decken im Gras gelegen und haben von dem Essen gegessen, das Pauline und Jane mitgebracht hatten. Glücklicherweise waren wir ganz vorne am Zaun, so dass wir sehr gut sehen konnten. Eine von uns hat bereits beim zweiten von 8 Rennen gewonnen gehabt. Natürlich habe ich dann auch mal gewettet. Zuerst habe ich 2Pfund auf Celtic Sultan gesetzt, doch das arme Hotte ist ziemlich langsam hinter her geschlichen. Beim zweiten Mal d.h. im vierten Rennen mit nur 7 Teilnehmern habe ich wieder zwei Pfund auf das Pferd Nr.3 Odds and Evens gesetzt. Ich kann immer noch nicht glauben, dass der glatt durch marschiert ist und wirklich erster geworden ist… immerhin bestand die Wahrscheinlichkeit 1/7! also war es ziemlich schlau bei so wenig Teilnehmern zu wetten. Das ganze hat sich ausgezahlt und ich habe 12 Pfund verdient. Danach habe ich noch zwei mal jeweils ein Pfund gesetzt (Ich dachte eigentlich 2 Pfund wäre der Mindesteinsatz), aber habe beide Male verloren. Andere hatten anscheinend mehr Glück und haben tatsächlich bei 20Pfund Einsatz mehrere hundert (!) Pfund gewonnen bei einem Rennen.

An den Tag war auch noch the GRAND NATIONAL. Das ist auch ein Pferderennen und es ist glaube ich bei Liverpool. Allerdings müssen die Pferde über Hürden springen und dadurch ist es deutlich härter. Die nächstgelegenste Anlage für Pferderennen ist in Sedgefield.


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Leute, ich heirate. – Wow. Des Staunens zweiter Teil.

Es mag euch vielleicht überstürzt vorkommen, aber ich habe beschlossen zu heiraten. Der Termin steht noch nicht fest und meinen Zukünftigen habe ich auch noch nicht persönlich getroffen, aber ich kann euch sagen er wurde 1984 geboren und heißt äh – George Dominic – Percy. Ja. Jedenfalls wird er der nächste Duke of Northumberland und erbt… RICHTIG Alnwick Castle. Das ist aber NUUUUR seine Winterresidenz – auch wenn sie bestens für Grillfeste geeignet wäre. Alnwick Castle. Ist jetzt nicht unbedingt wegen der wirklich suuuper tollen weitläufigen Burganlage. Nein. Es ist wegen den State rooms. Wenn ich so  einen gelben, roten, grünen und Marmorweißen Raum hätte, würde ich auch Jogastunden wie die Duchess brauchen – um mich zu beruhigen. AAAAAAALNWICK  Castle.

Also abgesehen davon, dass ich euch dann demnächst regelmäßig zu Jagden mit meinen 20tausend Beaglen (ROCKO, du bist mein einziger kleiner Stinker!!!) und endlosen Grillpartys im Burghof einlade… muss ich euch sagen, dass Alnwick noch mehr außer tolle State rooms zu bieten hat. Zunächst einmal muss man 10.2o Pfund Eintritt bezahlen, die es aber (im Gegensatz zu York Minster oder besonders Hollyrood House) wert sind. In einem Bereich „Knight’s Quest“ lernt man alles über Ritter und kann sogar Kostüme anziehen. Außerdem – wenn man mutig ist – kann man auf ein Dragonquest gehen und den Namen des Drachen herausfinden. Am schönsten ist aber ein Spielgerät bei dem man mit einem Plastikschwert gegen vier Gegner kämpfen muss! Abgesehen von diesem Bereich gibt es zwei von Mauern umschlossene Höfe – einen mit Statue und einen mit Café und Kutschenausstellung. Dann kommt man auf die erste von zwei riesigen Grasflächen, wo im Übrigen auch Harry Potters erste Flugstunde gedreht wurde. Kinder können deshalb auch an Unterrichtsstunden im Besenfliegen teilnehmen, aber es gibt auch Unterricht im Bogenschießen und Rittersein. In den Türmen rund um das eigentliche Schloss gibt es verschiedene Ausstellungen (Archäologie und Militär), die ich persönlich nicht so umwerfend fand. Im Schloss selbst befinden sich dann die bereits erwähnten State rooms, die sich immer noch gegenseitig überbieten. Die Bücherei ist so groß, dass die Regale und die Regalbretter nummeriert wurden… Tja und dann hat sich mal wieder bestätigt, dass ich an der falschen Uni studiere (sowohl in Dram als auch in MR), denn Alnwick war und ist auch noch als Ausbildungsplatz für Lehrer und heute auch für andere Studiengänge verwendet worden.

Nach Katharinas und meinem Aufenthalt in Alnwick  und genügend Frusteis (dafür, dass wir den guten Percy wohl nie kennenlernen werden – oder studiert er etwa in Durham und wir erkennen ihn nur wegen der Jogginghose nicht?!?!) sind wir zurück nach Alnmouth gefahren. In Alnmouth ist ein Bahnhof an der Eastcoast Mainline über den wir hergekommen sind. Bevor wir zurück gefahren sind, sind wir noch an den Strand von Alnmouth gelaufen und haben die Füße ins Wasser gesteckt… brrrr.

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Isolated. Perturbed. Desperate.

Durham City, County Durham, United Kingdom. Sonntag, 03.April 2011.

12:54 (GMT) – Letzter nachweislicher Kontakt zur Außenwelt.

c.17:30 (GTM) – Essaydokument gespeichert. Herunterfahren des Systems.

c.20:00 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Betätigung Restart-Knopf.

c.20:03 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Genervtes Aufstöhnen.

c.20:05 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Nachbarzimmer hat Kontakt.

c.20:08 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Distanz zu Sender verringern.

c.20:13 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Innere Unruhe.

c.20:20 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Einstellungen kontrollieren.

c.20:29 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Ausbreitung flaues Magengefühl.

c.20:35 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Gesteigerte Aufregung.

c.21:57 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Hysterisches Hin- und Herwiegen.

c.22:01 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Ausgewachsene Panik.

FCUK.

c.22:43 (GMT) – Vorzeitiges Schlafen gehen.

Durham City, County Durham, United Kingdom. Montag, 04.April 2011.

c.08:07 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen. Unglaube.

c.08:10 (GMT) – Verbindung fehlgeschlagen.Vorbereitung auf Leben in Askese.

c.09:24 (GMT) – KONTAKT(aber im Computerraum der Uni) !!! Entzugserscheinungen verschwinden.

c.14:06 (GMT) – Hilferuf aus UB an meinen Bruder.

c.17:09 (GMT) – Antwort auf Hilferuf: Checklist. Mein Bruder prophezeit Zusammenbruch aller Internetverbindungen im Haus, wenn es der Router ist. Kauf einer Notfallaustattung an DVDs .

c.17:45(GMT) – Schlüssel im Haustürschloss rumdrehend „AH! DA BIST DU!!!!“. Verbindung schlägt bei allen trotz voller Signalstärke des WLAN Netzes fehl, weil die IP nicht zugeordnet werden kann. Es folgen zwei Stunden Bienenstock-Atmosphäre. Sogar die einzige männliche Biene schwebt aus seinem Zimmer und beteiligt sich an der allgemeinen Panik. Die Checkliste wird durchgegangen. Auf meinem Laptop wird das WLAN Netz gelöscht und neu eingerichtet. Auch der Router wird vom Strom genommen. Nichts.

c.19:30 (GMT) – Kontaktaufnahme mit Vermieterin durch Computer der Universität.

c.19:35 (GMT) – Schwelgen in nostalgischen Interneterfahrungen mit Uni-PCs.

c. 20:45 (GTM) – Frustüberfall auf Tescofiliale auf dem Marktplatz. 2 Tiefkühlpizzen. 2 Liter Tricolor-Eis. Verzehr während Filmabend (Aus Gründen einer potenziellen Rufschädigung möchte ich lieber nicht sagen, welchen Schmachtfetzen wir uns angesehen haben- hähä).

23:20 (GTM) – Unterbrechung des Filmabends wegen eines Anrufs der Vermieterin. Verbindungsversuch über LAN-Netz schlägt ebenfalls fehl.

Durham City, County Durham, United Kingdom. Dienstag, 05.April 2011.

c.09:07 (GMT) – Anruf von Service-Hotline Mitarbeiter. Resetknopf an Router wird gedrückt. Verbindung über LAN-Netz erfolgreich hergestellt. Verbindung bei Katharinas Laptop über WLAN erfolgreich hergestellt. WLAN Verbindung bei meinem Laptop – fehlgeschlagen.

16.45 (GTM) – Skypen über LAN-Verbindung möglich.

c20.21 (GTM) – Rit kommt um Miete zu kassieren und nachzusehen, weshalb das Internet bei mir nicht aufgebaut werden kann. Es stellt sich heraus, dass ich – ich hatte ja das WLAN Netz gelöscht und musste danach immer wieder neu das Kennwort eintragen, was bei den anderen noch gespeichert war – das falsche Kennwort d.h. das Admin passwort statt des Wireless keys eingegeben hatte. Zu einem Routerproblem war also auch noch wie mein Bruder sagen würde „ein Problem, das 30cm vor dem Bildschirm sitzt“ gekommen.

Ich liebe das Internet. Man sollte den Gott des Internets nie erzürnen und zur Not genug Opferungsgaben bereithalten… oder eine Alternativreligion im Peto haben. Seid gewarnt!

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