Heute bin ich mit der Hillwalking Society ca. 15-17km von Berwick-upon-Tweed den Strand entlang nach Lindisfarne (Holy Island) gewandert! Nachdem ich um 6.30 Uhr aufgestanden war und mir meine 20 Lagen angezogen hatte, musste ich feststellen, dass sich mein Weißbrot für die anstehenden Strapazen nicht mehr wohl genug gefühlt hat und daher musste ich erst noch mal schnell bei Tesco vorbeischauen – um kurz nach 7am – um mir eine Packung Fertigsandwiches zu besorgen. Anschließend ging es zur DSU, wo der Bus nach Berwick abfahren sollte. Nach ca. 2 ½ Stunden Fahrt und einem kurzen Abstecher nach Lindisfarne – wo die „Lauffaulen“ *ach wär ich doch da ausgestiegen* abgesetzt wurden, kamen wir in Berwick an. Wie ihr wisst bin ich kein Wanderer und schon nach den ersten Metern gehörte ich der Gruppe der Letzten an, weil wir erst noch einmal alle in einem Pub auf der Toilette waren. Diese führende Position verlor ich um ehrlich zu sein für den restlichen Tag nicht mehr…
Wir gingen erst an der Strandpromenade von Berwick entlang und erkletterten dann die Steilküste, der wir die nächsten Meter folgten bis wir durch einen sehr schmalen und steilen Pfad an einem Dünenhang runter zum Strand kletterten. Diesem folgten wir dann über nassen Sand, rutschige Steine, „reißende Bäche“ und matschige „Treibsandfelder“ – mit denen man übrigens sehr viel Spaß haben kann *g*. Während der Wanderung hatten wir meistens in der Ferne die Sillouette der Holy Island vor uns und so war uns unser Ziel während der Wanderung stets vor Augen. Aus einem unerklärbaren Grund ist die dämliche Insel aber während der Wanderung immer weiter von uns weggerückt anstatt näher zu kommen…seltsam.
Ungefähr nach der Hälfte der Strecke machten die anderen eine längere Pause, während ich mich mit wenigen Gefährten langsam wieder der Hauptgruppe näherte. Aus der Entfernung mussten wir leider miterleben, dass wir für das große Nordseebaden im November ein wenig zu spät sein würden… Mit gehörigem Anlauf und nur mit einer Badehose bekleidet – was zum besonders schnellen Laufen motivierte – rannten einige kälteresistente Hillwalker direkt in die eisigen Fluten, während die anderen ihr Lunchpaket aßen. Dort endlich angekommen, baute ich erst einmal Durham Castle im Sand nach und verspeiste mein Tesco-Fertigsandwich.
Nun ging es weiter immer dem Horizont entgegen und wieder war ich nach wenigen Minuten – richtig – letzte. Das beste kommt zum Schluss, muss man sich da denken. Jedenfalls gesellten sich nach einigen Kilometern weitere Mitwanderer zu mir, entweder aus Laufmüdigkeit oder aus Mitleid. Es war nicht so, dass meine Füße wehgetan hätten, ich war einfach nur zu langsam…
Schließlich sind wir dann noch eine Runde über das Wasser gelaufen bevor wir endlich die Insel sicher erreicht hatten. Zuvor waren wir nämlich mitten im sonst überfluteten Watt herumgelaufen und das könnte auch mal gefährlich werden, wenn man nicht schnell genug an Land kommt.
Auf der Insel ging es über mehr oder weniger vorgetrampelte Pfade hügelauf hügelab durch das Dünengras bis wir endlich die Hauptstraße, auf der wir schon am Morgen gefahren waren, gefunden hatten. Ab hier fingen so langsam die Beine an müde zu werden und ich schleppte mich noch total am Ende der Gruppe hinterher. Die Hauptgruppe machte dann endlich Rast, was ich von Weitem sehen konnte und das gab mir Hoffnung. Nun lief es aber so ab wie bei den letzten „Pausen“, dass die Gruppe 10 Meter bevor ich sie erreichte, wieder aufbrach und ich um meine Pause kam. Hier machte ich dann aber mit zwei anderen Wanderern aber doch Pause und ließ die anderen schon mal zum Pub vorlaufen, immerhin mussten wir jetzt nur noch „der Hauptstraße folgen“.
Nach fünf Minuten gingen wir weiter und folgten der Hauptstraße bis nach Lindisfarne. Dort hatte man noch eine halbe Stunde Zeit weiter zur eigentlichen Hauptattraktion zu laufen diese zu besichtigen und wieder zurück zu kommen. Da diese aber 1km entfernt war und ich echt nur noch meine Ruhe haben wollte auf welcher Bank auch immer, bin ich dann nach einem kurzen Foto Richtung Pub – äh, wohin eigentlich? – gelaufen. Der Hauptstraße folgen war eine sehr gute Anweisung, da diese eine abknickende Vorfahrtsstraße war und wir nachher feststellen mussten, dass wir mehr oder weniger fast geradenaus laufen mussten, um zum Pub „The Crown and Anchor“ zu gelangen.
Endlich erreichten wir dann den Pub und mussten feststellen, dass nicht genug Sitzplätze für alle vorhanden waren, dass kein „Hot chocolate“ verkauft wurde und so weiter. Das mit den Sitzplätzen hab ich dann einfach geregelt, indem ich mich zu irgendwelchen Fremden gesetzt habe – mehr brauchte ich nicht, um Glücklich zu sein.