„Katharina, Joana, wir müssen in coach A.“ Gut. Katarina und Joana zwängen sich mit mir durch an die vier Zugwaggons – sogar durch den silent coach – bis wir im Vorraum vor der Lok ankommen und nicht weiter können. Mmmmh. Ok. Am besten wir lesen noch mal die Tickets… Nun wird mir bewusst, dass das A hinter den Sitzen nichts mit dem Waggon zu tun hat, sondern mit der Platzierung an einem vierer Tisch (Hallo???! Four-F, Table-T, Ahnungslos- A). Also sind wir in Darlington ausgestiegen, sind über den Bahnsteig zum richtigen Waggon gerannt und haben dann doch noch unsere reservierten Sitzplätze gefunden und das White Horse in der Ferne auf einem Hügel gesehen als wir am 26.Februar 2011 mit dem 8.46 Uhr Zug nach York gefahren sind.
In York angekommen sind wir dann zuerst zum Clifford’s Tower gelaufen und haben 3,50 Pfund Eintritt bezahlt, damit die enorm schiefen Wände auch in Zukunft noch stehen bleiben dürfen. Der recht zerfallene Tower steht auf einem Grashügel (think Mayatempel), der mit Blumen bepflanzt ist und deshalb im Frühling besonders gut aussehen wird.
Das Fairfax House (mid-eighteenth century townhouse) war uns mit an die 5Pfund zu teuer, obwohl wir da sicher mehr gesehen hätten als im Clifford’s Tower, welcher wiederum deutlich zuwendungsbedürftiger aussah *g*. Also sind wir durch die engen Gassen, Märkte und Einkaufsstraßen von York zur Merchant Adventurer’s Hall gelaufen, einem mittelalterlichen Zunfthaus (1357-1361) mit großer Markthalle, Undercroft (benutzt als „Krankenpflegestation“) und eigener Kapelle.
Unweit der Merchant Adventurer’s Hall haben wir bei einem Hood maker reingeschaut und Hüte anprobiert, die aber DEUTLICH zu teuer für die meisten von uns waren. Dass Fotos verboten waren, haben wir erst nachher gemerkt ;-).
Unser Spaziergang durch die Altstadt von York führte uns dann unter anderem auch zu The Shambles. The Shambles ist eine Gasse, in der sich mittelalterliche Fachwerkhäuser gegenüberstehen und deren erster Stock so in die Gasse hineinragt, dass sie sich beinahe berühren. Bevor wir das York Minster unsicher gemacht haben – wörtlich zu nehmen – haben wir noch Barley Hall, das Roman Bath house und The Mansion House von außen gesehen.
Schließlich – nach immerhin 3-4 Jahren Wartezeit – habe ich dann auch endlich mal den Rest des Münsters von York gesehen, habe einem gewissen Mr. Tudor (*uuhh*) stolze 9 Pfund Eintritt gezahlt und damit ich die nie wieder zahlen muss habe ich GAAAAAAANZ viele Fotos gemacht ;-). Ich sollte eine Fotoaustellung VOR der Tür machen und jeweils 20p verlangen für das Ansehen… Das Münster in York ist sehr schön, eindrucksvoll und vergleichsweise hell, aber die Durham Cathedral ist einfach NOCH besser ;-). Großes Highlight des Münsterbesuchs war nicht die Undercroft, sondern ein kurzer Plausch mit einem anglikanischen Assistenzpfarrer, der mir erst einmal alles über die anglikanische Kirche erzählt hat, was ich so wissen wollte und glaubt mir ich habe ihn mit Fragen gelöchert. Da ich das für mein Referat gut gebrauchen konnte, habe ich die neuen Erkenntnisse nachher erst mal aufgeschrieben:
Interview with an assistant priest of York Minster
- The Anglican Church is something in-between Catholicism and Protestantism. You differentiate between high church (rather Catholic) and low church (rather Protestant) in Anglicanism.
- The Anglican Church does not belong to Rome anymore. However, especially the high churches would prefer to return to Papacy sometimes. They also show the image of the pope, although they technically do not accept his authority over the Anglican Church.
- Celibacy is not required.
- Woman priests are accepted but as with homosexual priests there are controversial disputes about these issues during church synods.
- Wearing vestments is allowed but it depends on the priest himself and the church being a high church or a low church whether these vestments are worn.
- (The manner of) Crossing oneself is also a matter of personal preference.
- In the Anglican Church members do not believe in the “real presence” during Eucharist. Yet, only an ordained priest can implement the Eucharist service. Assistant priests can only give blessings.
- The text spoken during service is generally the same as in Catholic churches but it is a vernacular service.
- In York there are still a lot of images in the church though they are not venerated anymore. The statues of kings, for instance, have survived periods of iconoclasm and iconophobia because they rather displayed kings and not saints. The last dean of the minster has bought a lot of new images, too. Generally, however, York was spared extreme iconoclasm and it also switched between more Protestant and more Catholic practice over time. Nowadays, York as the centre of the Anglican Church of North England needs to be open to the practices of both high and low churches.
Ich hoffe ihr seid jetzt erleuchtet.
Im Anschluss an unseren Besuch im Münster sind wir in den Dean’s Park gegangen und sind dann über die gesamte Stadtmauer von York von Stadttor zu Stadttor gelaufen. Des Weiteren sind wir durch die Museum Gardens gelaufen, wo wir den multangular tower, Ruinen von St. Mary’s Abbey church und ein altes Fachwerkhaus gesehen haben. Ok. Ok. Und dann sind wir auch noch einkaufen gegangen, wobei ich endlich nach sieben Jahren meine Union Jack Handtücher kaufen konnte und das erste Mal mit Karte gezahlt habe (WOOOOW). Wenn man weiß, wo man hin will kann man Yorks Attraktionen an einem guten Vormittag fast vollständig erkunden UND noch einkaufen gehen. Insgesamt hatten wir also noch ziemlich viel Zeit übrig und haben noch eine Art Pub Crawl durch York gemacht bis unser Zug dann endlich gefahren ist…