Die eigentliche Schottlandtour begann am 08.Juni um 09.00 Uhr. Wir hatten einen 29 Sitzplätze-großen Mercedes-Bus und einen gutgelaunten schottischen – gut zu erkennen am Kilt – Tourguide und Busfahrer. Die internationalgemischte Gruppe bestand aus 9 Leuten d.h. wir hatten unheimlich viel Platz im Bus. Da war Nolan, der Californier, Paul, der Neuseeländer, Brooke, die Australierin, Audrey, die Pariserin die eigentlich 50m (!) außerhalb von Paris wohnt, und ein taiwanesisches Pärchen.
Wir sind über die Royal Mile, die Northbridge und die Princes Street aus dem Stadtkern Edinburghs herausgefahren, dann vorbei am Donaldsons‘ College, am Zoo und am Edinburgh Airport Richtung Falkirk. Unser Busfahrer hat dazu munter den Sightseeing-guide gegeben und uns unterwegs mit Musik versorgt (äh, für manche eher störend, aber ich fands super). Unser erster Stop war das Wallace Monument bei Stirling. Ab hier beginnt unser Gift-shop-meter zu zählen.
Wallace Monument: Non-shop visits/giftshops 0/1 – Climbing hill 1.
Berg rauf, gucken, Foto machen, Filmen, Berg runter. Weiter geht’s. Über die A84 ging es dann langsam von den Lowlands in die Highlands. Kurz bevor wir die Highlands erreicht hatten, hielt der Bus das zweite Mal. Lunchpause bei Kilmahog bei der Trossachs Woolen Mill. Erste zweifel kamen darüber auf, ob die Busfirma vielleicht einen Deal mit der Gaststätte hatte, denn kaum zu glauen es gab mittem im Nirgendwo einen Giftshop. In diesem Falle lag es an Hamish, der hairy coo [kü]. Putziger kleiner Kerl und er hatte auch noch eine weibliche Kuh und ein kleines hairy coo mit auf der Weide.
Kilmahog at the Trossachs Woolen Mill: Giftshop 0/2 – Climbing hill 1 – seen/ expected animals 3/3 (Hamish).
Kühe angesehen, Foto gemacht, Toilette und Giftshop besucht und ab in die Highlands. Man hat tatsächlich recht schnell einen Wechsel in der Landschaft bemerken können. Die Berge wurden deutlich höher und es gab noch weniger Bäume. Schließlich erreichten wir Glencoe, wobei Glen jeweils für Tal steht. Glencoe ist eines DER Highlights gewesen. Der Busfahrer, nachdem er uns von sämtlichen Schlachten und Bluttaten der Gegend erzählt hatte, entließ uns an einem Parkplatz, schilderte uns den Weg (es haben ja alle soooo gut aufgepasst, wie war das mit der Brücke?!!?) und fuhr dann nur 500m weiter auf einen anderen Parkplatz, wo er uns wiedereinsammeln wollte. Es war relativ diesig und es regnete hin und wieder, was sich bei der kleinen Wanderung sofort bemerkbar machte. Wir liefen vom Seitenrand des Tals direkt zur Talsohle, wo ein sehr idyllischer, glasklarer kleiner Gebirgsfluss mit süßem Wasser entlang fließt. Auf dem Weg dorthin war es sehr matschig und einige haben sich die Schuhe ausgezogen und sind barfuß über die nassen Wiesenpfade gelaufen. Anschließend haben wir den Rückweg angetreten – den Berg wieder rauf, mmmh an welchem Parkplatz wollte er uns abholen? Da waren drei Parkplätze, zwei Brücken, tausend kleine steinige oder matschige Pfade über die Wiesen) und anscheinend hatte keiner wirklich aufgepasst bei der Wegbeschreibung. Also ich auf Hügel geklettert und in Richtung der Parkplätze gedeutet. Glücklicherweise haben wir dann noch den richtigen Parkplatz erwischt und sind dann nachdem wir noch unserem Hobby dem Sprungfoto machen und dem Schuhe auswringen gefröhnt haben zurück in den geräumigen Bus geklettert.
Car parks of A 84 Glencoe: Giftshop 0/2 – Climbing hill 2 – seen/ expected animals or other things with a 50:50 chance 3/3 (Hamish) – Wow-effect 1.
Wir sind dann durch Glencoe, dann an Loch Linne vorbei zu Fort William und schließlich zum Ben Nevis gefahren. Wir haben im Tal noch einen Toiettenstop (zähl ich jetzt mal als Giftshop, weil der Kaffee so schön umworben wurde) gemacht in der Hoffnung, dass sich die Nebelwolken um Ben Nevis verziehen, allerdings hingen diese immer noch um den Gipfel als wir am Commando Memorial zum Fotostop hielten.
Ben Nevis: Giftshop 0/3 – Climbing hill 2 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 1.
Den Calledonischen Kanal (Calledonia bedeutet Schottland) folgend an Loch Lochy, Loch Garry und Loch Duich entlang sind wir dann tatsächlich an Eilean Donan Castle vorbei gefahren und haben am gegenüberliegenden Ufer natürlich ganz viele Fotos gemacht. Wir sind dann weiter entlang an Loch Alsh gefahren und haben kurz bei einem Supermarkt – Cooperative nicht Tesco 😉 – Abendessen besorgt, denn die Isle of Skye und damit unser erstes Hostel lag nur noch eine Brückenüberquerung entfernt. Am ersten Abend der Tour im Hostel von Kyleakin gab es Reis mit Fertighühnerfrikassee und anschließend noch einen Besuch im Saucy Mary’s – dem einzigen Pub des Ortes, der an diesem Abend sogar Livemusic hatte. Saucy Mary’s wurde die nächste Zeit DER PUB der Tour, genauso wie HAMISH die neue Lieblingskuh wurde. Schließlich sind die einen, die noch im Duschschrank duschen wollten und die trotz fehlender Ankündigung mit einer 9Uhr-Abfahrt gerechnet haben gegen 0 Uhr, und die anderen gegen 2 Uhr in ihren Schlafstrumpf gekrochen, doch am nächsten Morgen…