Tag 2 der Schottlandtour: Verschlafene mystische Isle of Skye

…war um 8.30Uhr immer noch niemand am Frühstückstisch erschienen oder sonst irgendwie durch die Flure des Hostels getappt, in dem nur unsere Gruppe übernachtete. Schließlich konnten wir erst – nach erheblicher Hektik – um kurz vor 10 Uhr losfahren. Besonders lustig war die Reaktion des Busfahrers und der Hostelbesitzerin als unser Neuseeländer mit Flipflops und kurzer Hose in den Bus gestiegen ist, obwohl es draußen um die 9 Grad und hin und wieder recht windig und regnerisch war und wir heute auch wandern gehen wollten (Er hatte noch Wanderschuhe und eine Hose eingepackt *g*). Auf der Fahrt sind wir an einigen hohen Bergen vorbei gefahren, wobei einer besonders auffällig war. Er hatte einen ziemlich rundgeformten Gipfel auf dem ein kleinerer Haufen zu erkennen war. Dieser Haufen ist anscheinend die Grabstädte einer mystischen Königin – sehr interessante Begräbnisstädte. Der erste Stop unserer Isle of Skye Rundfahrt war der Lucky River aka die Touristenfalle. Wer 7 Sekunden sein Gesicht in den eiskalten Fluss hält, hat die nächsten sieben Jahre Glück. Ok, alle die Köpfe ins Wasser – manche hatten das sehr nötig, denn der gesamte Bus war ja sowas von verschlafen… – Fotos machen, Filmen und weiter geht’s. Nächster Stop war Portree – der Hafen des Königs – wo wir nach einem kleinen Rundgang einen Leuchtturm auf einem Berg über dem Hafen gefunden haben und von dort aus auf einem schmalen Pfade direkt über der Steilküste entlang gelaufen sind. Portree war wirklich sehenswert wegen der malerischen Lage, den wanderenden Schatten und Lichtstrahlen über der Bucht und der auffällig anderen Pflanzenwelt. Laut Busfahrer gab es hier auch noch besonders gute Hot Chocolate und einen guuuuten Batikshop … äh ja.

Portree: Giftshop 0/4 – Climbing hill 2 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 2.

Schließlich ging es weiter zu einem Wasserfall in der Nähe des Old Mann of Storr, den wir als Probewanderung erklommen haben ohne matschig und nass zu werden. Die Wanderung zum Old Mann of Storr war der nächste Tagesordnungspunkt und obwohl es ziemlich matschig war und der Aufstieg zwar bergauf aber nicht allzu anstrengend war sind wir alle oben angekommen. Der steile Weg durch den Wald war schon ein Erlebnis aber die Aussicht von direkt unterhalb des Old Mann of Storr war wirklich das schönste, was ich bis jetzt gesehen habe, sodass sich der Aufstieg definitiv gelohnt hat. Der Abstieg war durch die matschigen Wege schwieriger als der Aufstieg und auch die sehr steinigen Abschnitte haben den Abstieg nicht beschleunigt. Um noch mal kurz zu den Flipflops zu kommen… Also unser Neuseeländer hatte zur Wanderung ja wie gesagt ordentliches Schuhwerk an. Ein anderer Tourist, der einer Gruppe von Indern oder Pakistanis angehört hat ist mit Flipflops und lauter indischklingender Musik den Berg hoch geklettert – okay. Respekt.

Old Mann of Storr: Giftshop 0/4 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 4.

Nachdem wir dann im Bus wieder angekommen waren, sind wir weiter zum Kilt Rock gefahren, der den Namen Kilt von der Gesteinsmusterung hat, die aussieht wie ein Tartanmuster. Neben der Steilküste gibt es auch noch einen ziemlich großen Wasserfall ins Meer zu sehen und in der Nähe soll es auch noch Dinosaurierabdrücke im Stein zu sehen geben.

Kilt Rock: Giftshop 0/4 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 5.

Diese haben wir uns aber nicht angesehen, denn wir sind weiter zu den Black Cuillin Mountains gefahren. Auch dort gab es wieder ein schönes Landschaftspanorama zu bestaunen. Zur eigenen Beweihräucherung muss ich sagen, dass ich sogar über einen Fluss gesprungen bin, damit ich auf die andere Felsseite gekommen bin… was man nicht alles für gute Fotos macht. Im Anschluss an den Fotostop sind wir quer durch die Wallachei über eine kleine Landstraße, die gerade mal breit genug für ein Auto ist und deshalb Fahrbuchten zum einscheren hat, zu dem wohl langweiligsten Fischerdorf gefahren, was Skye zu bieten hatte. Von der ersten Sitzreihe im Bus konnte man auch schön beobachten wie die Highlandschafe von den Straßen flüchten mussten, wenn ein Auto kam. Äh, ich meine nicht das Fischerdorf, obwohl das den Aufenthalt deutlich verbessert hätte… es gab einen Giftshop, einen Pub und eine Brewery… uhu. Wenn es nicht auch noch die öffentliche Toilette gegeben hätte, wäre der Stop absolut sinnlos gewesen.

Fischerkaff im Nichts: Giftshop 0/5 – Climbing hill 3 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 5.

Nach 20min umherlaufen auf der Suche nach Spannung und Unterhaltung ging es weiter zum Faery Glen. Im Faery Glen hatten die Besucher vor uns Zeichen ihrer Wünsche und Gedanken hinterlassen wodurch zusätzlich zu der besonderen Landschaft eine fremdartige Atmosphäre erzeugt wurde. Der Faery Glen sieht genauso magisch aus wie man sich ein Feental vorstellt durch die Blumen, seltsam aussehenden Bergfalten, herausragende Felswände, kleine Seen und knochige Bäume die aus der Felswand herauswachsen. Es gab Steinkreise oder andere menschengemachte Steinformationen, Flecken im Graswuchs die von oben betrachtet ein Bild ergaben. Angeblich, wenn man beim hineingehen in das Tal an seine Probleme und Wünsche und beim Rausgehen an die guten Eigenschaften und Fähigkeiten, die man mitbringt, denkt, dann gehen die Wünsche in Erfüllung. Neben den zahlreichen skurilen „Wunschdenkmälern“ führten schmale sehr hoch gelegene Pfade auf die Felsformation und die Grashügel und mit ein paar mutigen Kletterübungen und einem guten Gleichgewichtssinn habe ich und die meisten anderen auch die Spitze der Hügel bzw. des Felsens erreicht… aber wir sind ja einiges von Public Footpaths gewöhnt also war es nicht mehr ganz sooo schlimm.

Faery Glen: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 3/4 (Hamish, Ben Nevis) – Wow-effect 6.

Leider war mit dem Faery Glenn die Rundfahrt auf der Isle of Skye schon beendet und wir sind dann direkt zurück zum Hostel gefahren – in der Hoffnung noch ein paar Otter im Meer direkt hinter unserem Hostel schwimmen zu sehen. Wie immer 50:50 Chance und Tiere sehen… wir haben keine gesehen. Dafür sind Katharina, Joana und ich die 500m zu Castle Moil gelaufen, das wir munter in unserer Fantasie umgebaut haben mit Sonnenterrasse, Tiefgarage und mit Vierwänden mit Dach, denn die gute Burg ist eine Ruine auf einer Halbinsel im Loch Alsh… Nach dem Essen (es gab Chili con carne) sind wir zur Skye bridge gelaufen und haben dort – nach einigem gespielten Gejammer der anderen beiden, weil ich mal wieder Fotos machen wollte, gehetzt habe, damit wir den Sonnenuntergang nicht verpassen, und wir dann doch warten mussten – den Sonnenuntergang von der Skye bridge aus fotographiert.

Kyleakin: Giftshop 0/5 – Climbing hill 4 – 50:50 chance 3/5 (Hamish, Ben Nevis, Otter) – Wow-effect 6.

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