Allgemeines zum Studium in Durham

Societies

Wenn man während seines Auslandsaufenthaltes in ständiger Angst davor leben will vergiftet, erschossen, zerbombt oder durch eine andere Methode fiktiv ermordet zu werden, dann sollte man auf der Freshers Fair nach den Assassins Ausschau halten. Diese „Attentäter“ werden dir dann eines Tages nachstellen, um dir ein (Traubenzucker-) Pülverchen in den Pfefferminztee zu mischen oder dich sonst irgendwie dranzukriegen und wenn es nur mit dem Supersoaker ist. Die Assassins sind nur eine von über hundert Societies – also universitätsinternen studentenorganisierten Vereinen, die sich neben der Uni für allerlei normale und skurrile Beschäftigungen treffen. Neben dem Collegesystem und dem Studieren an sich sind die Societies eine der schönsten und spannendsten Dinge, die man als Student in Durham erleben kann!

Auf der Freshers Fair, einem riesigen Informationsbasar am Anfang des Jahres den man wirklich auf keinen Fall verpassen sollte, kann man sich über die Societies informieren und sich in ihre Emaillisten eintragen (sowie viele nützliche Werbegeschenke und Süßigkeiten abstauben). Die Freshers Fair besteht aus vielen – sehr, sehr vielen – Ständen, durch die sich die einzelnen Societies, Firmen und Universitätseinrichtungen vorstellen. Für die Sport Societies gibt es eine Team Durham Informationsfair.

Wenn man sich auf die Emaillisten einträgt wird man sozusagen passives Mitglied, d.h. man muss noch keine Mitgliedsgebühr bezahlen, aber dafür erhält man alle Informationen rund um die Society. Es ist mehr als nur empfehlenswert sich mindestens einer Society anzuschließen und sich in viele Emaillisten von interessanten Societies einzutragen. Allerdings muss man bedenken, dass man auch ziemlich viele Emails bekommt, wenn man sich nicht von den Emaillisten der Societies nehmen lässt, die einen dann doch nicht mehr interessieren. Man muss zum Abmelden die erste Email der Society aufheben und den Anweisungen folgen sonst bekommt man jede Woche mindestens eine Email – zusätzlich zu den vielen Emails vom College und der Uni.

Eine Mitgliedsgebühr (je nach Society zwischen 4 und 10 Pfund für ein Jahr; 10 Pfund ist die Regel; die DSU schreibt allen Societies vor eine Gebühr zu nehmen) wird erst fällig, wenn man mehr als einmal zu einem Societytreffen geht. Das macht Societies erst mal ziemlich teuer. Bei vielen Veranstaltungen kann man aber auch als Nicht-Mitglied zu einem erhöhten Preis teilnehmen, was bei Bällen und Ausflügen besonders praktisch ist. Wenn man volles Mitglied ist, kann man an allen Veranstaltungen der Society uneingeschränkt teilnehmen und bei kostenpflichtigen Veranstaltungen sind die Teilnahmegebühren niedriger.

Der typische Veranstaltungstyp, der sowohl vom College als auch von vielen Societies angeboten wird, ist die Fancy dress party d.h. eine Motto-Kostümparty, weshalb es in Durham auch viele Kostümshops gibt. Ebenso gibt es in Durham und in Newcastle viele Läden, in denen man relativ preiswert Abendkleidung (dresscode „black tie“) kaufen kann. Diese braucht man für die zahlreichen Bälle oder Formals! Bälle kosten nach meinem Wissen zwischen 40 und (im Falle des Castle-Balls) 150Pfund und man bekommt dafür in der Regel ein leckeres Mehrgänge-Menü und verschiedene Darbietungen. Das Geld dafür wird durch Schecks an die Society bezahlt, aber man kann als Internationalstudent (dem es Banken in der Regel nicht erlauben Schecks auszustellen) mit dem Societyverantwortlichen oft auch andere Zahlungsweisen vereinbaren. Mit der History society konnte man im November 2010 zum Beispiel nach Lumley Castle fahren, um dort für 53 Pfund an einem Elizabethan Banquet teilzunehmen, was ich nur empfehlen kann. Im Preis inbegriffen war die Busfahrt zum Castle, Weinempfang, ein Fünf-Gänge-Menü das weitestgehend mit den Händen gegessen werden musste (unheimlich lustig), eine Musical ähnliche Vorstellung, Schokobrunnen mit Obst und Donuts, Disko im Verließ und Musikdarbietung eines kleinen Orchesters und eines Dudelsackspielers. Die Classics Society bietet einen (Saturnalia-)Ball bzw. ein Dinner im Restaurant der Kathedrale an. Allein die Kleiderordnung macht den Abend schon zu etwas besonderen, denn man trägt „black tie“ d.h.  Frauen tragen mehr oder weniger imposante Abendkleider und Männer einen schwarzen Anzug oder Smoking mit schwarzer Fliege bzw. Schottenrock.

Sonstiges über einzelne Societies:

–          Eher skurril aber durchaus lustig ist Treasure Trap, ein Live-Action Roleplay bei dem man u.a. auch professionellen Schwertkampf lernen kann. Während der wöchentlichen Adventures, bei denen das Böse (hoffentlich) besiegt wird, verkleidet man sich und nimmt eine fiktive Rolle an. Zusätzlich werden Trainingseinheiten angeboten, bei denen man theoretisch und durch Spiele praktisch mit Waffen kämpfen lernt. All das ist super lustig, anstrengend und super kreativ, allerdings muss man bereit sein sich auch mal in die Matsche zu knien oder es ertragen unabsichtlich von einem Gegner wehgetan zu bekommen.

–          Mit der Hill Walking Society kommt man wahrscheinlich am häufigsten aus Durham raus und sieht etwas von der unglaublich schönen Landschaft Großbritanniens. Nicht alle Wanderungen gehen über Berge oder über lange Distanzen, so dass die Society auch etwas für Wandermuffel ist.

–          Mithilfe der St. John Ambulance kann man fast kostenlos (Britische) Erste Hilfe lernen und verschiedene Lehrgänge machen, so dass man letztendlich ein professioneller Sanitäter wird.

–          Die History Society bietet nicht nur Vorträge zu spannenden Geschichtsthemen, sondern auch Ausflüge (z.B. zum Hadrianswall mit Führung eines Professors), Socials und Bälle (Lumley Castle Ball).

–          Dank der Hild and Bede Film Soc kann man jedes Wochenende die neusten Kinofilme auf Großleinwand für nur ein Pfund pro Mitglied sehen. Sehenswert!

Universitätsbibliothek

Die Hauptuniversitätsbibliothek liegt in der Science Site und wird derzeit durch einen hochmodernen Trakt erweitert. Vor den Drehkreuzen gibt es ein Café, weshalb die Unibibliothek auch oft ein Treffpunkt zwischen den Veranstaltungen ist. Um hineinkommen zu können muss man seine Student ID- Card durch einen Kartenleser ziehen. Dann kann man fast alle Bereiche der Bibliothek – also vier Etagen mit Ausnahme der Postgraduate Räume und spezieller PC Seminarräume – betreten.

Am Anfang des Studiums in Durham bekommt man eine Bibliotheksführung, bei der man das Leihsystem erklärt bekommt und grob in die Einrichtungsstruktur der Etagen gezeigt bekommt. Die meisten Etagen, die nach den Fakultäten geordnet sind, bestehen aus einem Bereich für die aktuellen Zeitschriften, mehrere Bücherregalreihen mit nach Signatur sortierten Büchern, einem Bereich mit noch nicht einsortierten kürzlich zurückgebrachten Büchern sowie einem Bereich für ältere Zeitschriften. Meistens im Außenbereich der Etagen gibt es zahlreiche Stillarbeitsflächen.

Auf Level 2 gibt es modern eingerichtete Gruppenarbeitsbereiche und räumlich abgetrennte Studienräume, in denen man zum Beispiel Präsentationen üben kann. Desweiteren haben die anderen Bereiche Stillarbeitsflächen, wo verschiedenartige Einzelarbeitsplätze zu finden sind. Es gibt normale Schreibtische, Schreibtische mit Trennwänden umrandet und Schreibnischen. In einem speziellen Medienbereich gibt es eine große Auswahl an Filmen, die man sich entweder (gegen Geld) ausleihen kann oder sich direkt vor Ort an einem PC ansehen kann. Wer speziell englische Filme sucht sollte im Undergraduate Office in Hallgarth House nachfragen, denn dort kann man sogar kostenlos Filme für einen Tag ausleihen.

Alle Bücher sind direkt am Regal zugänglich, wobei anzumerken ist, dass die Bücher nicht zwangsläufig individualisierte Signaturen haben, sondern es oft für einen Bereich eine Signatur gibt. Es gibt mehrere PCs zur Katalogeinsicht auf den Etagen. Außerdem gibt es für jedes Fach einen Informationsflyer, der über die wichtigsten Standardwerke und ihren Standort sowie fachspezifische Literaturbeschaffung im Allgemeinen informiert. Wenn das alles nicht hilft, kann man jederzeit zu einem Bibliotheksangestellten an der Informationstheke auf Level 2 gehen und um Hilfe bitten. Meistens kann man aber die Bücher sehr schnell finden. Hausaufgabentexte, die nicht online oder in der Short loan Abteilung stehen, sind aber trotzallem in der Regel vergriffen und man muss sehr oft am Regal vorbeischauen und viel Glück haben, um das Buch auch zu bekommen. Um ein Buch auszuleihen geht man einfach zu einem Leihautomaten und hält den Barcode seiner Studenten ID-Card unter den Laser und anschließend liest man den Barcode des Buches ein.  Wenn man es dann zurückbringen will, geht man zu den Rückgabe-Maschinen auf Level 2, liest die Barcodes der Bücher ein und wirft die Bücher in zwei Löcher in der Wand (white slot oder blue slot) je nach Angabe der Rückgabe-Maschine.

Es gibt drei unterschiedliche Leihformen. Am häufigsten kommt man mit high-demand Büchern in Kontakt, die in der Short loan Abteilung auf Level 2 (Eingangsetage) zu finden sind. Diese dürfen maximal 4 Stunden ausgeliehen werden. Dann gibt es auch noch 3 Day loan und die normalen Bücher, die man für 3 Wochen ausleihen darf. Man darf die Bücher bis zu 10 Mal verlängern! In den College Bibliotheken kann man Bücher teilweise für einen ganzen Term ausleihen. Hier sind die Strafen für Zeitüberschreitung auch nicht so drakonisch wie in der Unibibliothek wo man pro überzogener Stunde Strafe bezahlt!!!

Es gibt riesige Computerräume auf fast jeder Etage. Dort kann man auch drucken und scannen. Die Standardeinstellung der Drucker sorgt dafür, dass ohne Änderung der Einstellung grundsätzlich doppelseitig ausgedruckt wird, was die Papierkosten erheblich senkt. Nachteilig ist aber, dass alle Druckaufträge ohne Bestätigung am Drucker ausgedruckt werden, wodurch auch nicht mehr benötigte oder Fehlaufträge unaufhaltsam gedruckt werden. Alle Druckvorgänge werden automatisch vom digitalen „Konto“ des Studenten abgebucht – man braucht zwar keine Kopierkarte aber dafür muss man das Konto immer wieder per Kreditkarte oder (ganz selten möglich) in bar aufladen. Die Fotokopierer funktionieren mit Papierkarten, die man von einem Automaten ziehen kann. Grundsätzlich wird in Durham aber weniger kopiert als in Marburg und die Bibliotheksangestellten unterstützen die Studenten auch bei allen Problemen, die beim Kopieren auftreten.

Ein paar allgemeine Informationen zum Studium und den Studiengewohnheiten in Durham:

  • Es ist relativ unüblich früher als 2Minuten vor Veranstaltungsbeginn in den leeren Hörsaal oder Seminarraum zu gehen. Man wartet damit aber nicht zwangsläufig auf den Dozenten, sondern eher auf die erste Person, die es wagt den Raum zu betreten.
  • Ein vorzeitiges Verlassen oder ein Zuspätkommen zu Veranstaltungen geschieht höchst selten.
  • Das akademische Viertel ist hier auf akademische fünf Minuten geschrumpft…
  • In VL verlässt man den Raum ohne zu klopfen einfach so. In Seminaren oder Tutorien bedankt man sich, bevor man geht.
  • Zu Anfang eines akademischen Jahres muss man ein rotes Registrierungsformular beim Planning and Assessment Office (Old Shire Hall) abgeben und sich dafür bei jedem Department eine Unterschrift abholen. Das Formular gibt es beim College.

Vorlesungsräume in Elvet Riverside

Als zentrales Hörsaalgebäude dient Elvetriverside, das in zwei Gebäudekomplexe aufgeteilt ist. Alle Räume bis 250 sind in Elvetriverside I (ER I), welches weiter nördlich Richtung Elvet Bridge zu finden ist. Die Räume über Raumnummer 250 befinden sich in Elvetriverside II (ER II), das näher an der DSU (Durham Student Union ~ Asta) bzw. an Dunelm House gelegen ist.

Von außen sieht das braungemauerte Gebäude zwar relativ langweilig, viereckig und uneinladend aus, aber die Seminarräume und Hörsäle sind in bunten Farben (z.B. Lila oder Türkis) gestrichen, mit Teppich ausgelegt und modernster Technik ausgestattet. Alle Sitzgelegenheiten sind gepolstert und sehr bequem. Es wird also insgesamt eine angenehme Lernumgebung geschaffen. Für einen Marburger Studenten, der gerne zwischen den Veranstaltungen weiterarbeitet oder sich mit Bekannten trifft, ist auffällig, dass in den Fluren Arbeitsplätze (Tische und Stühle) fehlen. Es gibt einen abgetrennten Raum im Obergeschoss von ER I, der mit Automaten und Sofas ausgestattet ist. Wer auf die Veranstaltungen wartet, ergattert also entweder einen Sofaplatz oder setzt sich auf den Teppichboden vor dem Raum. Im Eingangsbereich befindet sich ein großer Flachbildschirm, der in einer Art Laufband sowohl die neusten Informationen des IT Services und der Uni präsentiert als auch die neusten BBC Nachrichten und den Wetterbericht anzeigt.

Seminarräume

Das Aussehen der Seminarräume in Durham variiert natürlich genauso wie es in Marburg einen Unterschied zwischen der Philfak und dem Schwanenhof gibt. Die besten Seminarräume, die ich bis jetzt gesehen habe, haben sowohl einen großen Gruppentisch (die Seminare sind sehr klein hier; zwischen 8 und 12 Personen) als auch einen „Sesselkreis“ (keinen „unbequemen“ Stuhlkreis) ohne Tisch. Es gibt Whiteboards, Magnettafeln, PC mit Beamer-Stationen und Episkope, die sehr praktisch sind!

Im schlimmsten Fall sind die Stühle dennoch gepolstert und der Raum ist eben nicht so groß, dass alle Hightechgeräte Platz finden. Für ein Seminar reicht im Prinzip ein „Sesselkreis“ aus, weshalb die Seminare manchmal auch in den Räumen der Dozenten stattfinden.

Lectures

Die Vorlesungen dauern hier nur 50 Minuten und finden wöchentlich statt. Sie fangen fünf Minuten nach der angegebenen Zeit an und enden auch fünf Minuten früher, wenn man im Zeitplan geblieben ist.

Interessanterweise sind die meisten Vorlesungen keine Inhaltsvermittler, sondern Impulsgeber zum Selbstnachlesen. Man bekommt häufiger nur grob und beiläufig geschildert, was zum Beispiel in der Geschichte passiert ist und konzentriert sich eher auf Forschungsdebatten und Forschermeinungen. Wer mehr über die Inhalte wissen möchte, muss sich also mit der ziemlich komplexen Literaturliste auseinandersetzen. Ohnehin gibt es regelmäßig obligatorisch zu lesende Literaturangaben – zumindest wird vorausgesetzt, dass man es gelesen hat. Manche Dozenten fassen aber die Inhalte nochmal zusammen.

Es wird nicht geklopft am Schluss der Veranstaltung. Bei Vorlesungen verlassen alle zügig den Hörsaal.

Tutorials

Zu jeder Vorlesung gehört ein Tutorial. Man sollte sich mit der Registrierung beeilen, denn oft sind die Sign-up lists für Tutorials schon eine Zeit lang offen gewesen und man bekommt dann nicht mehr unbedingt, den Kurs, den man will.

Die Tutorials sind auch einstündig und finden an bestimmten Terminen statt. Die Anzahl der Termine variiert bei mir zwischen zwei Treffen im Term und, ich glaub, sechs Treffen. Für Tutorials muss man eigentlich immer etwas lesen. Was das genau ist, muss man sich auf Duo (entspricht der Internetlernplattform Ilias von Marburg) oder in den Handbooks, die man zu Jahresbeginn ausgehändigt bekommt, selbst herausfinden. Das ist eine leicht verwirrende Tätigkeit und deshalb sollte man sich vielleicht zu Trimesterstart eine To-do-Liste anfertigen, damit man weiß, wann man welche Texte zu lesen hat.

In Tutorials macht man Übungen zur Vorlesung oder es gibt wie in den Seminaren echte Diskussionen. Eine gute Vorbereitung ist unablässig, wenn man nicht stumm in der Ecke sitzen möchte.

Tutorials ähneln sehr stark Seminaren. Wenn man den Raum zum Veranstaltungsende verlässt, sollte man sich bedanken. Auch hier wird nicht geklopft oder geklatscht.

Seminars

Die Seminare finden entweder wöchentlich (English Language Department) oder vierzehntäglich (English Department) statt und dauern fast zwei Stunden. Auch hier beginnt man fünf Minuten nach angegebener Zeit und endet fünf Minuten früher.

Für Seminare oder Special Topics hat man in der Regel ordentlich viel zu lesen oder zu bearbeiten. Sie können die Form von Schulstunden annehmen oder von Diskussionen.  Es ist anscheinend absolut normal, dass man als Erasmusstudent in den ersten Wochen kaum mitmachen kann, denn eine richtige Diskussion unter Muttersprachlern ist sehr schnell und man muss sich erst an die unterschiedlichen Sprachstile gewöhnen.

Auch am Ende von Seminaren wird nicht geklopft. Allerdings bedankt man sich beim Dozenten, bevor man den Raum verlässt. Häufig sponsort der Dozent Plätzchen und man wird eingeladen Kaffee, Tee oder Wasser zu trinken. Der Dozent ist eher ein Ratgeber und Unterstützer des Lernprozesses. Er diskutiert wie ein normaler Student in der Runde mit und wirft gegebenenfalls eine neue Frage ein.

Wohnungssuche in Durham

Die offizielle Seite der Uni zum Unterkunft suchen ist Studentpad: http://www.durhamstudentpad.co.uk/

Ansonsten kann man es noch über die zahlreichen Maklerfirmen versuchen oder andere Plattformen durchsuchen. Mir bekannte Maklerfirmen heißen Clubeasy, J.W. Wood, Hope Estates, Student Home Zone, Robinsons, Q Student und Bradley Hall.

Das sogenannte Househunting der Studenten im ersten und ggf. im zweiten und dritten Jahr beginnt sehr früh d.h. ungefähr im Dezember und endet im Februar. Wer bis dahin noch keine Unterkunft hat muss nehmen was übrig bleibt. Studentpad ist danach so ziemlich leer gefegt bzw. es stehen viele Anzeigen online, die eigentlich schon längst vergeben sind oder Unterkünfte “die nicht vermittelbar sind”. Das heißt nicht, dass garkeine guten Unterkünfte mehr zu finden sind.

Da die Postgraduates erst im Juni ihre Zulassung zur Uni erhalten, werfen manche Vermieter ihre Wohnungen erst dann auf den Markt, um zu verhindern, dass “unreife” Undergraduates die Wohnungen bekommen. Diese Wohnungen haben oft einen deutlich besseren Standard.

Im Hinblick auf den Standard aller Wohnungen ist es hilfreich, wenn man jemanden vor Ort, der sich die Unterkunft ansehen kann. Das verhindert, dass man auf Vermieterangaben oder Fotos reinfällt, die schlechte Aspekte verschleiern. Außerdem sieht man dann auch noch Wohnungen, die zur Miete stehen, die aber in keiner Internetplattform aufgeführt werden, weil nur ein Zettel im Fenster klebt. Einige Wohnungen sind wirklich in einem schlimmen Zustand und man sollte wissen auf was man sich einlässt. Ich kann daher allen Erasmusstudenten nur raten, dass sie sich gegenseitig helfen und jeweils für den Nachfolger einmal auf “Hausjagd” gehen – das allein ist eine interessante Erfahrung und man sieht wie der Standard in anderen Häusern ist.

Bereitet einen Fragenkatalog vor! Absolut hilfreich ist es, wenn ihr mit den derzeitigen Mietern sprechen könnt. Fragt zum Beispiel nach der Qualität des Internets und des Bettes, den drei schlimmsten Aspekten des Hauses, wer die Rechnung für die Reparatur oder Ersetzung von Großgeräten in der Küche begleichen muss, ob es im Winter warm im Zimmer ist…

Zur allergrößten Not wird sich sicher ein Collegeplatz oder eine Unterkunft im Teikyo Wohnheim finden lassen. Wendet euch aber trotzdem rechtzeitig an das Accommodation office, wenn ihr nichts findet. Ihr solltet die Unterkunftssuche nicht bis auf den letzten Drücker aufschieben und Erasmuskoordinatoren sollten mit der entgültigen Vergabe der Plätze nicht bis zum Sommer warten, wenn man noch selbst eine Unterkunft suchen muss.