10. Dezember – Beamish open air museum

Ein heftiges Wochenende steht mir bevor, denn am Montag sind 3 Essays fällig. Obwohl ich eigentlich mehr Arbeit habe als ich bis Montag im normalen Arbeitsbetrieb erledigen kann, fahre ich heute nach Beamish ins Freilichtmuseum. Das liegt nicht an mangelnder Planung, sondern daran, dass ich den Beamish Trip schon in der Freshers’ Week bezahlt habe und folglich nicht mehr zurück kann. Eigentlich wollte ich ja auch nach Swaledale mitwandern, aber ich weiß echt nicht wie ich das auch noch schaffen sollte.

Heute bin ich noch mal schnell für mein Pub research zu zwei Pubs gegangen und habe Fotos gemacht und Interviews geführt, bevor ich um 17.45 Uhr zum Treffpunkt, wo der Bus abfahren sollte, gelaufen bin. Anschließend sind wir dann mit der History Society nach Beamish gefahren, wo wir im Rahmen der Weihnachtsveranstaltung „Christmas in Beamish“ mit mince pies und mulled wine begrüßt worden sind. Das Freilichtmuseum in Beamish besteht aus einer Stadt, einem Dorf, einer Farm und der Christmas Grotto. Wir sind mit einer alten Tram bis in die Edwardian Town gefahren. Dort kann man eine Bank, einen Pub, eine Druckerei, Lebensmittelläden, usw. aus dem 19. bis frühen 20. Jahrhundert sehen und sich von verkleideten Mitarbeitern erklären lassen. Leider mussten wir um 21 Uhr schon wieder zurück fahren und so habe ich nur die Stadt sehen können. Das heißt im Sommer muss ich unbedingt noch mal nach Beamish!

Als wir dann wieder in Durham angekommen waren, bin ich noch mal für 3,5 Stunden in den Pub „The Victorias“ gegangen. Dort habe ich einen Hawaianer auf Geschäftsreise und einen älteren Herren getroffen, die sich mit mir unterhalten haben. Englisches Publeben ist echt lustig…

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Due to adverse weather circumstances…

Aushang am Freitag, den 26.November. Eine dünne Schneedecke liegt auf der Straße…

Due to the adverse weather circumstances today’s lecture is cancelled. Apologies for inconvenience.

Betreff: EMERGENCY CHANGE DINNER TIMES DUE TO SNOW  Datum: Samstag, 27.November (Das war nach dem heftigem Schneefall.)

LISTEN UP COLLINGWOOD.

DINNER TONIGHT WILL BE SERVED BETWEEN 5.30PM AND 6.30PM.

The snow has now got so bad that the catering staff are seriously concerned about getting home this evening. For this reason dinner will be shorter and food will be served with plastic cuttlery to save on cleaning time.

Please be as cooperative as possible and hurry in dinner to make space for other people. Also if anybody is feeling that christmas spirit early and wants to hang around and help the catering staff that would be very much appreciated. The conditions are currently very dangerous and are set to get worse. We need to get the dinner ladies home asap.

Please pass the message on to everybody you see.

Cool. Thanks Collingwood.


Betreff: TALK TONIGHT CANCELLED: Messing about with Robin Hood Datum: 29. November 2010

Dear All,

I’m afraid we’ve had to cancel tonight’s talk due to the snow.

Our speaker […] was planning to drive here but tells me that his lane is completely covered, and likely to be more so by this evening.

Rest assured, however, that we will be rearranging the talk for next term so look out for it then.

Thanks and apologies again for the disappointment

Betreff: Snow   Datum: 30. November 2010

Dear Students,

Due to the adverse weather conditions today and the impact that this is having on staff travelling to work there will be disruption to teaching and other academic activities across the University.  Students are advised to check with their academic department in advance to find out whether the activities they have timetabled for today will take place.

Yours sincerely

Bekanntmachung via Duo: Dienstag, der 30. November 2010

As further snow is forecast by the Met Office, we will be monitoring the situation with colleagues in Estates and Buildings and will email news of any developments regarding access to the University’s estate at 07:00 tomorrow morning (1st December).

Mittlerweile liegt wirklich viel Schnee hier in Durham. Nach Angaben von meiner „English in its Social Context“ Dozentin hat es das letzte mal vor 25 Jahren so heftig geschneit. Engländer sind überhaupt nicht auf solche Wetterbedingungen vorbereitet. Es wird nicht geräumt oder gestreut, man besitzt keine Winterreifen, kein passendes Schuhwerk (alle Wellies d.h. Gummistiefel sind ausverkauft) und weiß auch sonst nicht wie man sich verhalten soll. Heute war es besonders lustig als ich zur UB ging. Eine Studentin ist – obwohl sie Wellies anhatte – beim Ampelüberqueren über den Schneematsch gesprungen – zumindest hat sie es versucht…  Andere Joggen auch bei diesem Wetter, fahren Fahrrad oder rennen in kurzen Hosen bzw. Miniröcken herum. Die ganze Nacht und den ganzen Tag werden Schneeballschlachten geführt. Heute hab ich beobachtet, wie ein Mann im mittleren Alter mehrere jüngere Erwachsene im Vorgarten seiner Villa beim Schneeschippen beaufsichtigt hat – das hatte vielleicht imperiale Züge *fg*.  Es ist kaum zu glauben, aber hier sperrt sogar die Polizei durch einen abgestellten Polizisten den Bürgersteig, wenn der Schnee von dem Dach zu fallen droht. Schneeschippen ist hier ansonsten total unwichtig – der Schnee geht doch nach ein paar Tagen wieder weg… yeah right. Übrigens die Truppe die nach Edinburgh wollte, ist dann doch in Newcastle hängen geblieben. Der Bus war drei Stunden nach Newcastle unterwegs (normalerweise dauert das höchstens eine Stunde) und bis Edinburgh hätte es insgesamt sechs Stunden gebraucht. Folglich wurden sie im Einkaufszentrum von Newcastle rausgelassen. Dort haben sie dann einen ziemlich teuren Einkaufsbummel unternommen, denn die return-Fahrt nach Newcastle kostet normalerweise – ermäßigt – 3,50Pfund mit dem Zug und dauert 10min! Diesmal war es mit 10 Pfund ein bisschen teurer…

Wo wir schon über Edinburgh reden (Twiggy hör zu, hier kommt die Erleuchtung). Es gibt drei unterschiedliche Varianten: Edinburgh (GERMAN), Edinbraaaa (BE) und Edinborough (AE)…  so jetzt wisst ihrs.

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Samstag, 27. November – Saturnalia Ball (lecker essen, scheiße kalt und glatt, Stilbruch, Varsity)

Ohne Witz es hat weiter geschneit und es liegen zwischen 20-30cm Schnee. Perfekte Bedingungen für einen Spaziergang im bodenlagen Ballkleid mit Ballerinas. Schlimmer als Laufen ist im Moment nur Autofahren – es gibt keine Winterreifen hier, man fährt sich ständig und überall fest und niemand hält einen Sicherheitsabstand. Die meisten sind dann in eisiger Kälte – WOOOR ehrlich es war kkkkkalt und gggglatt – wie wir zur Kathedrale gelaufen. Da die Highheels oder die Ballerina dafür höchst ungeeignet waren habe ich meine Wanderschuhe angezogen – andere haben ihre Wellies (Wellingtons, rubber boots = Gummistiefel) angezogen.

Der Ball fand im Undercroft Restaurant der Kathedrale statt und wir wurden durch einen Chorauftritt und eine Rede unterhalten, während wir auf das Essen warteten. Im Anschluss daran gab es drei unheimlich leckere Gänge:

1. Gute Frage – äh – blue cheese vegetable pie oder so

2. Hühnchen mit Tomatensoße und Reis

3. Beeren Panakotta – yummy. (*augenroll*, was ist das bloß für eine Angewohnheit mit dem Yummy *g*).

Nach dem Essen  gab es ein Gruppenfoto in the cloisters (Kreuzgang), wo auch WUUUuuuuAAA Harry Potter gedreht wurde und ok. *begeisterung* Robert Pattinson *hust* umhergewandelt ist. Ja. Das waren die einzigen warmen Gedanken, die man sich bei Eiseskälte und dem Anblick von Quillts und Minikleidern machen konnte. Oh es war WIRKLICH kalt. Kalt. Kalt. Kalt. GLAAATT.

Auf dem Weg zu 24 North Bailey (ein Studenten Pub), wo im Readingroom die Afterdinner- Aktivitäten stattfinden sollten, mussten sich einige Quillt-Träger noch ihren glatten Herrenschuhen entledigen um in Wellies zu schlüpfen, während wir tapfer die 200m mit Stil gelaufen sind *g*. Im viel zu kleinen Leseraum war trotz Jazzband nichts zu holen und wir zogen dann nach wenigen Minuten mit Stil weiter ins Varsity – einer wohlgeheizten Bar mit mega schiefem Boden (Auch nüchtern ist man hier besoffen.). Auf dem Nachhauseweg kam es dann aber wieder zu einem eklatanten Stilbruch…

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Freitag, 26.November – Let it snow…

Es ist Ende der Woche. Das Schlafdefizit von halb durchzechten und halb durcharbeiten Nächten macht sich bemerkbar. Aufstehen? Was ist das denn für eine Krankheit? Ok. Ich muss zur Vorlesung – Doc Thomas will um 10.15am über „some German stuff“ reden – kein Ding, ich bin dabei. Naja. Wenn ich nicht gleich bis nach Newcastle durchrutsche…  Mein kleiner Hügel hat sich zu einer Skisprungschanze entwickelt mit einer gehörigen Portion festgetretenem Schnee d.h. im Klartext EIS. Schlau wie ich bin habe ich diesmal nicht den steilsten Berg zur Uni genommen, aber mir ist unmöglich den kleine Hügel herunterzukommen. Folglich musste ich eine Runde über den Zaun klettern, um gesund unten anzukommen. Die Straßen und Wege sind nicht geräumt und die Brücken – besonders die großen Steinplatten – sind wirklich glatt. Meine „Literary Theory“ – Tutorin hat mir erst einmal erklärt, dass hier keine Räumpflicht besteht und dass Engländer es lieben den Schnee zu dramatisieren. Ich sollte aufhören zu jammern, denn es kommt noch schlimmer.

Es ist Freitagabend 8pm und Katharina und ich sind zu Joanna zum Gulasch mit Nudeln essen eingeladen. Sie wohnt in Gilesgate – ÜÜÜBLER Berg. Auf dem Hinweg war es lustig glatt, aber es lag zum Glück kaum Schnee in Gilesgate und wir sind ohne Probleme den Berg hochgekommen. Georgio(Italien), Arafat (Bangladesch), Albert und seine Freundin, Joanna, Katharina I+II sowie Joannas Mitbewohner sind da. Am nächsten Tag wollen die meisten aber nach Edinburgh mit der ISA fahren (10Pfund!!! Spotbillig! Aber wir sind schon auf dem Saturnalia ball angemeldet), deshalb bleiben sie nicht lange. Katharina und ich bleiben länger – bis ungefähr 0.30 Uhr, denn draußen wütet gerade ein Schneeblizzard mit heftigem Schneefall. Als wir rausgehen sehen wir, dass es ca. 10cm geschneit hat und es immer noch schneit. Unheimlich viele Menschen sind immer noch auf den Straßen und genießen den Schnee – Scheemänner bauen, Scheeballschlachten – Schneeballkriege, Schneescherze J, usw. Selbst die Miniröcke und Highheels sind immer noch unterwegs… In Hawthorn Terrace – man kann es nicht glauben – liegen mitten auf der Straße ZWEI RIESIGE SCHNEEBÄLLE! Eine andere Schneekugel liegt direkt vor einer Haustür. Ein vierter 1,50m Durchmesser – Schneeball liegt in der Mitte des Müllwegs und versperrt diesen total. DAS IST SOWAS VON GEIL! Man könnte meinen, dass halb Durham auf den Beinen war. Angesteckt von der verrückten Stimmung und den suuuper Schneebedingungen haben wir nachts bis 2 Uhr zwei große Schneemänner und einen Schneehund gebaut! TOTAL COOL. Noch in der Nacht wurden die Schneeskulpturen von zahlreichen Leuten bewundert, fotographiert,… zerstört *Gggrrr*. Nur der Hund hat überlebt – aber der war auch noch die nächsten zwei Tage eine Attraktion.

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Donnerstag, 25. November – Fast geschwänzt, ist nicht geschwänzt.

Tatsächlich! FLECKEN! A.U.F – M.E.I.N.E.M – K L.E.I.D!!!! AAAAAAAAAAAAHHRrrrG!

Donnerstag wurde also liebevoll der Reinigung des Kleids gewidmet. Mit Salz, Wattestäbchen, Wasser und Föhn bewaffnet wurde Fleck für Fleck entfernt… so eifrig, dass es sehr verlockend war die Shakespeare Vorlesung zu schwänzen… SEHR verlockend.

15 Minutes before the start of the lecture my reason kicked in again. Aaach. Jetzt aber husch husch zur Vorlesung. Mmmh Eisglatte Gehwege, eisglatte Straße – wer hat sich nochmal den Weg mit dem meisten Gefälle rausgesucht… too late, aber pünktlich.

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Mittwoch, 24. November – Die Ballsaison ist eröffnet (Lumley Castle Ball)

Nach einer gehörigen Portion bildender Literatur habe ich mich mit Katharina auf dem Marktplatz zum Make-up kaufen getroffen. Kaum zu glauben, aber wahr, das Make-up, dass ich davor gekauft hatte, konnte ich nicht vertragen. Es war schon etwas kompliziert mit mir – Volumenmascara oder eher lange Wimpern? Welche von den 1000 Lippenstiftfarben ist die richtige für mich? Mmmh, passt Make-up 103 wirklich zu meiner Hautfarbe und wenn ja, warum gibt es keinen Abdeckstift in derselben Farbe? Gefühlte 300 Jahre und bunt wie ein Kakadu später, konnte ich dann nach zwei Stunden in „Boots“ mit Make-up für 23 Pfund (!) das Geschäft verlassen und mich für den Ball fertig machen gehen.

Während ich mich fertig gemacht habe, hatte es angefangen zu schneien und der Weg zur DSU, wo mein Bus abfahren sollte, war wegen der Schneeböen sehr angenehm zu gehen. Mein Bus – Coach B – fuhr um 6.55pm nach Chester-le-Street los, wo wir in Lumley Castle dinieren würden… Der Ball kostete 53Pfund und war somit ziemlich teuer, aber noch nichts im Vergleich zum Castle Frühjahrsball, wo man angeblich 130Pfund bezahlen muss. Zunächst einmal gab es einen Weinempfang an der Bar und man hatte Gelegenheit zum Fotos machen lassen. Da ich ohne irgendwelchen Bekannten zum Ball gegangen war, stand ich erst einmal ein wenig verloren in der Ecke und das weckte das Mitleid der Fotografin, die herumlief, um Gruppenfotos zu machen. Die Fotografin sprach mich mehrfach an, um sich mit mir zu unterhalten, was sehr nett war. Allerdings und das fand ich lustig, dachte sie nicht darüber nach, dass ich auch OHNE Gruppe fotografiert werden könnte. Nach ein paar Minuten traf ich dann auf Rosie, die mich schon vom Hadrian’s Wall trip kannte, die überaus nett ist und den Ball organisiert hatte. Wir ließen uns dann fotographieren (Ich hatte Mitleid mit ihr, you know J) und ich lernte ein paar Leute kennen.

Dann kam ein Mann im historischen Gewand, der sich als Lord Lumley vorstellte und mit uns eine Zeitreise in das Jahr 1506, glaube ich, machte. Wir lernten  alles was wir für den Abend wissen mussten wie zum Beispiel das Lumley Castle Lied und vor allem, dass man kräftig jubeln muss, wenn ihre Majestät die Königin Elisabeth I erwähnt wird. Ein Diener verlas die Namen für die Tische und die aufgerufenen Gäste gingen dann geschlossen in den Festsaal. Der Diener machte immer wieder Scherze über die Namen, die er nicht nennen konnte und entschuldigte sich immer wieder für Versprecher. Als mein Name genannt werden sollte sagte er, dass er in diesem Fall gar keine Chance hätte, den Namen richtig auszusprechen… nie und nimmer. Ich muss ihm zugestehen,  dass es gar nicht so schlimm war. Jedenfalls ging ich dann auch zu meiner Gruppe und ging zusammen mit ihnen in den Festsaal, wo wir an 9 riesigen Tischen und Bänken Platz nahmen.  Vor Kopf und genau gegenüber der Bühne stand der Hightable mit den Ehrengästen – also dem Vorstand der Society.

Sir Lumley erklärte uns kurz seine Familiengeschichte und lud uns herzlich zum Bankett ein. Leider brachte sein Diener dann eine Schriftrolle herbei,  durch die der Gute abberufen wurde und nicht am Bankett teilnehmen konnte. Jeder von uns bekam persönlich ein Lätzchen umgebunden, das wie wir noch sehen werden, sehr sinnvoll war. Daraufhin wurde das Essen mit Fahnen und Fanfaren angekündigt und dann wurden der Fasan und die weiteren Essensplatten feierlich in den Raum getragen und präsentiert. Nun wurde das Lumley Castle Lied angestimmt und es wurde geschunkelt. Anschließend wurde der erste Gang von einer Seite der Bank durch die Reihen von Person zu Person gereicht.

Als erstes gab es Eintopf (stew) und Brot, aber weit und breit gab es keinen Löffel, deshalb musste uns Sir Lumley und sein Diener zeigen wie man Eintopf ohne Löffel isst. Es gibt da im wesentlichen zwei Strategien: 1. Duncan (dunk in- ist wohl selbsterklärend) oder 2. Scoobidoo (die ungraziöse Schlabber-, Saugvariante direkt aus der Schüssel). Dumm war nur, dass der Eintopf so zähflüssig war – das heißt garantiert nicht das er nicht geschmeckt hat, dass weder die Duncan noch die Scoobidoo-Variante sehr aussichtsreich war. Weder blieb viel am Brot hängen noch konnte man die Suppe aus der Schüssel in den Mund laufen lassen… da musste man ein bisschen nachhelfen. Schließlich wurden nach kurzer Zeit und aufgrund von Stagedirections auf Schildern die Schüsselchen wieder zurück zum Tischende gereicht.

Zwischen jedem Gang wurden wir mit Gesang, Tanz, Theater und Musik unterhalten, sodass das Dinner eher zu einem Mitmach-Musical wurde: mal wurden wir von Hexen heimgesucht, mal von St. Cuthberth gesegnet, dann durften wir uns ein „Shakespeare-Stück“ ansehen, einem Dudelsackspieler oder einem Flötenspieler lauschen usw. Zwischendurch wurde natürlich gejubelt, wenn mal wieder Elizabeth I genannt wurde, und direkt vor jedem Gang geschunkelt und gesungen, während das Essen reingebracht wurde. Zudem wurde jeder Gang durch ein paar dumme Sprüche eingeleitet…

Der zweite Gang war dann Admirals Pie (Fischstücke mit Soße in der Mitte und rundherum Kartoffelbrei) in einer Muschelschale – das war leicht zu essen zumal wir ein Messer zum Abkratzen hatten. Als dritten Gang gab es dann aber Lammrippchen mit Soße, die mehr aus Fett bestanden als aus Fleisch und die Soße machte das Essen mit den Händen auch nicht viel besser. Das Wasserschüsselchen und das Schlabberlätzchen waren in diesem Falle ganz besonders notwendig und hilfreich. Das vierte Gericht bestand aus einer riesigen Ofenkartoffel, Salat und einem unheimlich leckerem Hühnerbein. Man musste sich wie immer unheimlich mit dem Essen beeilen denn nach ein paar Minuten musste das Geschirr wieder zurückgegeben werden. Der finale fünfte Gang – der Nachtisch – war ein Apfelkompott mit Streuseln überbacken – yummy. Während des gesamten Essens konnte man ohne Begrenzung Met (engl. mead = Honigwein), Rotwein oder Wasser trinken.

Im Anschluss an das Bankett durfte man von einem riesigen Schokobrunnen naschen, Früchte darunter halten oder Donuts essen. Wer genug vom Essen hatte, konnte entweder die Bar unsicher machen oder im Dungeon mit einem der grandiosesten DJs (er spielte 2x Abba – was nicht schlimm ist; dann Macarena, weil zwei Studis lustig den Tanz zum falschen Lied tanzten; dann auch noch Dragosteia Tin Te – AAAH und diverse unbekannte Bumbum Lieder; zum Schluss ist er aber zur Vernunft gekommen *g*) abfeiern. Aber Achtung! Betrunkene Damen tendieren gelegentlich dazu ihr Rotweinglas nicht mehr so ganz unter Kontrolle zu haben und torkeln dann lustig durch die Menge, während sie elegant die Abendkleider beflecken… SUUUUPER. Andere Betrunkene tendieren eher dazu die Gunst der „dunklen“ Stunde anderweitig zu nutzen … äh… Luftholen nicht vergessen… das Essen ist außerdem vorbei.

Als wir dann um 0.30am das Schloss verlassen wollten, herrschte draußen ein Schneechaos. Da der Schnee liegen blieb bot sich die optimale Gelegenheit Schneeengel in Abendrobe zu machen oder im Schneegewirr vorm Schloss zu posen. Wer sich dann auf dem Weg zum Bus nicht hingelegt hatte, weil er seine Freundin huckepack den Berg runter tragen musste, der hat großes Glück gehabt. Tatsächlich schneite es auch in Durham so heftig, dass der Schnee liegen blieb und den Nachhauseweg versüßte. Aber das war noch GAR nichts wie wir noch erfahren sollten…

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Samstag, 20.November – Lentils stew dinner party

Für heute abend haben Katharina und ich unsere Freunde und Bekannten hier in Durham zum Linseneintopf eingeladen. Dafür haben wir extra das Wohnzimmer umgeräumt und groß eingekauft.

Das wird die erste Dinnerparty, für die ich höchst selbst den Kochlöffel schwinge…

Das deliziöse Dinnerarrangement, welches unsere Gäste erwartet, besteht aus drei Gängen:

1. Tesco-prezeln – die nicht in Brezelform sind- welch ein Frevel.

2. Linsensuppe oder für Vegetarier mit Käse überbackene französische Zwiebelsuppe mit warmen Baguettestangen aus Plastiktöpfchen…

3.  Wackelpudding sowie Schoko-Muffins

Der Herd war nur mit schwerem Geschütz zu reinigen… kann ich gar nicht verstehen.

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Samstag, 13. November – Hallelujah Lindisfarne

Heute bin ich mit der Hillwalking Society ca. 15-17km von Berwick-upon-Tweed den Strand entlang nach Lindisfarne (Holy Island) gewandert! Nachdem ich um 6.30 Uhr aufgestanden war und mir meine 20 Lagen angezogen hatte, musste ich feststellen, dass sich mein Weißbrot für die anstehenden Strapazen nicht mehr wohl genug gefühlt hat und daher musste ich erst noch mal schnell bei Tesco vorbeischauen – um kurz nach 7am – um mir eine Packung Fertigsandwiches zu besorgen. Anschließend ging es zur DSU, wo der Bus nach Berwick abfahren sollte. Nach ca. 2 ½ Stunden Fahrt und einem kurzen Abstecher nach Lindisfarne – wo die „Lauffaulen“ *ach wär ich doch da ausgestiegen* abgesetzt wurden, kamen wir in Berwick an. Wie ihr wisst bin ich kein Wanderer und schon nach den ersten Metern gehörte ich der Gruppe der Letzten an, weil wir erst noch einmal alle in einem Pub auf der Toilette waren. Diese führende Position verlor ich um ehrlich zu sein für den restlichen Tag nicht mehr… Wir gingen erst an der Strandpromenade von Berwick entlang und erkletterten dann die Steilküste, der wir die nächsten Meter folgten bis wir durch einen sehr schmalen und steilen Pfad an einem Dünenhang runter zum Strand kletterten. Diesem folgten wir dann über nassen Sand, rutschige Steine, „reißende Bäche“ und  matschige „Treibsandfelder“ – mit denen man übrigens sehr viel Spaß haben kann *g*. Während der Wanderung hatten wir meistens in der Ferne die Sillouette der Holy Island vor uns und so war uns unser Ziel während der Wanderung stets vor Augen. Aus einem unerklärbaren Grund ist die dämliche Insel aber während der Wanderung immer weiter von uns weggerückt anstatt näher zu kommen…seltsam. Ungefähr nach der Hälfte der Strecke machten die anderen eine längere Pause, während ich mich mit wenigen Gefährten langsam wieder der Hauptgruppe näherte. Aus der Entfernung mussten wir leider miterleben, dass wir für das große Nordseebaden im November ein wenig zu spät sein würden… Mit gehörigem Anlauf und nur mit einer Badehose bekleidet – was zum besonders schnellen Laufen motivierte – rannten einige kälteresistente Hillwalker direkt in die eisigen Fluten, während die anderen ihr Lunchpaket aßen. Dort endlich angekommen, baute ich erst einmal Durham Castle im Sand nach und verspeiste mein Tesco-Fertigsandwich.

Nun ging es weiter immer dem Horizont entgegen und wieder war ich nach wenigen Minuten – richtig – letzte. Das beste kommt zum Schluss, muss man sich da denken. Jedenfalls gesellten sich nach einigen Kilometern weitere Mitwanderer zu mir, entweder aus Laufmüdigkeit oder aus Mitleid. Es war nicht so, dass meine Füße wehgetan hätten, ich war einfach nur zu langsam… Schließlich sind wir dann noch eine Runde über das Wasser gelaufen bevor wir endlich die Insel sicher erreicht hatten. Zuvor waren wir nämlich mitten im sonst überfluteten Watt herumgelaufen und das könnte auch mal gefährlich werden, wenn man nicht schnell genug an Land kommt. Auf der Insel ging es über mehr oder weniger vorgetrampelte Pfade hügelauf hügelab durch das Dünengras bis wir endlich die Hauptstraße, auf der wir schon am Morgen gefahren waren, gefunden hatten. Ab hier fingen so langsam die Beine an müde zu werden und ich schleppte mich noch total am Ende der Gruppe hinterher. Die Hauptgruppe machte dann endlich Rast, was ich von Weitem sehen konnte und das gab mir Hoffnung. Nun lief es aber so ab wie bei den letzten „Pausen“, dass die Gruppe 10 Meter bevor ich sie erreichte, wieder aufbrach und ich um meine Pause kam. Hier machte ich dann aber mit zwei anderen Wanderern aber doch Pause und ließ die anderen schon mal zum Pub vorlaufen, immerhin mussten wir jetzt nur noch „der Hauptstraße folgen“. Nach fünf Minuten gingen wir weiter und folgten der Hauptstraße bis nach Lindisfarne. Dort hatte man noch eine halbe Stunde Zeit weiter zur eigentlichen Hauptattraktion zu laufen diese zu besichtigen und wieder zurück zu kommen. Da diese aber 1km entfernt war und ich echt nur noch meine Ruhe haben wollte auf welcher Bank auch immer, bin ich dann nach einem kurzen Foto Richtung Pub – äh, wohin eigentlich? – gelaufen. Der Hauptstraße folgen war eine sehr gute Anweisung, da diese eine abknickende Vorfahrtsstraße war und wir nachher feststellen mussten, dass wir mehr oder weniger fast geradenaus laufen mussten, um zum Pub „The Crown and Anchor“ zu gelangen.

Endlich erreichten wir dann den Pub und mussten feststellen, dass nicht genug Sitzplätze für alle vorhanden waren, dass kein „Hot chocolate“ verkauft wurde und so weiter. Das mit den Sitzplätzen hab ich dann einfach geregelt, indem ich mich zu irgendwelchen Fremden  gesetzt habe – mehr brauchte ich nicht, um Glücklich zu sein.

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Freitag, 05. November – Guy Fawkes bonfire night

Der Herbst hat Einzug in Durham gehalten. Seit Mittwoch hat die Wear Hochwasser. Heute war ich zum ersten Mal in meinem „Theory and Practice of Literary Criticism“ Tutorium, das zur gleichnamigen Vorlesung gehört. Die Vorlesung war sehr gut und sehr ertragreich heute morgen. Es ging um Russian Formalism, was sich eigentlich alles andere als gut anhört. Jedenfalls bin ich ganz stolz sagen zu können, dass ich heute mitreden konnte. Die Seminarteilnehmer mussten ab und zu mal nachdenken, was mir die Chance gegeben hat, auch mal etwas einzuwerfen oder zu erklären. Normalerweise – oder zumindest ist es bis jetzt so gewesen – geht es in den Diskussionen ziemlich schnell von einem Argument zum anderen und für Erasmusstudenten (ich habe die anderen schon gefragt, ob ich der einzige Hansel bin, der es nicht hinkriegt) ist es schwer mitzudenken, zu verstehen was gesagt wird, eigene Ideen zu entwickeln und diese in der Fremdsprache zu formulieren und das so schnell, dass der Beitrag noch in die Diskussion passt. Da ist man leicht überfordert…, aber es wird besser *g*.

Heute Nachmittag habe ich Rob getroffen. Er ist mein zweiter Tandempartner, neben Dave, den ich Sonntags regelmäßig treffe. Rob ist ein Postgraduate bzw. wir würden sagen ein Masterstudent, der Tranlation für Englisch, Französisch und Deutsch studiert. Er ist ganz nett, aber im Vergleich zu Dave eher zurückhaltend. Mal sehen wie sich das entwickelt. Kein Kommentar: Er war schon für drei Monate in Sachsen als Assistant teacher.

Nachdem ich meine grandios gut gewordene (ach wie gut das der Geruch des Eigenlobs verfliegt) Pizza gegessen hatte, sind Katharina und ich nach Aykley Heads gelaufen, wo heute abend Guy Fawkes Night gefeiert wird. Man kann echt nicht glauben wie viele Menschen dorthin gekommen sind! Im Prinzip wird auf einem riesigen Gelände ein Osterfeuer angezündet, das aber in einem Umkreis von 80m abgesperrt wird. Man muss drei Pfund Eintritt bezahlen und das Gelände ist rundum durch einen „Skizaun“ gesichert. Laut Internet ging die Veranstaltung um 5pm los, aber als wir losgelaufen sind war es bereits 7pm (d.h. wir waren um 7.30pm ungefähr da). Der Platz, von dem man einen super Ausblick haben muss bei Tag, war wirklich ungewöhnlich voll. Es gab Musik aus einem Lkw und jeweils einen Stand für Getränke und Essen. Wir wussten es würde ein Feuerwerk geben, doch abgesehen von ein paar Böllern in der Ferne war nichts zu sehen. Dann schließlich – kurz nachdem wir jemanden gefragt hatten – gab es ein mind. 10min Feuerwerk. Überall waren Ohs und Ahs. Man genoss das Feuerwerk. Als es dann vorbei war, klatschten alle und plötzlich brach eine Massenwanderung zu den Ausgängen los. Diese waren für einige Minuten verstopft, aber die Briten ließen sich nicht von den Skizäunen abhalten und marschierten in Strömen nach Hause.

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Montag, 01. November – Das Pub life beginnt

Am gestrigen Sonntagabend – ich muss es einfach loswerden – sind Katharina, Joanna und ich zur Kinovorstellung der Hild and Bede Film Society gegangen. Als Mitglied bezahlt man 1 Pfund für den Film und als non-member zahlt man halt 2Pfund. Es läuft jede Woche ein anderer Film. Das letzte Mal kam „Four lions“ – ein etwas anderer Film über Selbstmordattentäter und ab und zu mal ganz lustig (wenn man mal kurz das Denken abschaltet…). Jedenfalls kam gestern „The Expendables“. Ihr wisst schon das Machwerk, endlich wieder ein echter Actionfilm der alten Schule, bla bla von Silvester Stalone mit Gastauftritt von Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis. Mann, ich dachte ich vertrag schon viel, aber DAS – DAS war echt übelstes Gemetztel. Ich wüsste gerne mal, ob der Film in Deutschland zensiert wird und hier nicht. Denn im Vergleich zu Ego-Shootern werden diese echt harmlos. Bumbumbumbumbumbum – ratatatatatatata für ZEHN MINUTEN AM STÜCK bis dann das ganz böse Gerät kommt WUUUMM WUMMM WUMMM WUMMM – die Menschen werden nur so naja… äh. Echt abartig. Ich geh jetzt nicht so ins Detail. Aber es ist echt ein Statement, wenn man den Hafensteg in die Luft jagt…

Also heute war jedenfalls mein erster Pubbesuch für Forschungszwecke. Ja, für Forschungszwecke! Wir haben den Auftrag bekommen uns einen Aspekt der britischen Kultur auszusuchen, den wir durch Beobachtung, Fragebögen oder Interviews näher untersuchen. Die Erkenntnisse werden anschließend in einem Essay festgehalten. Warum Pub life als Thema wählen? 1. Queuing up habits sind zwar gewöhnungsbedürftig und anders als bei uns, aber im Grunde sind sie langweilig (die Hauptregel: „Sobald sich zwei Personen treffen, bilden sie eine Schlage…“). 2. Wetter Unterhaltung ist DAS Gesprächsthema Nr. 1, aber wenn ich mich mit einem Britten über das Wetter unterhalten würde, könnte ich – weil ich kein Kulturinsider bin – mich falsch Verhalten und deshalb müsste ich eigentlich ständig Britten bei ihren Wettergesprächen belauschen, was ich nicht will. 3. Warum die Röcke hier so kurz sind, wird von annähernd 100 anderen Studenten des Kurses behandelt. Abgesehen davon ist es sehr förderlich für mein Englisch, wenn ich (fast) jeden Abend im Pub mit Fremden rede.

Heute bin ich in „Ye Old Elm Tree“ gegangen, das ist ein Pub bei mir in der hügellosen Nähe. Da ich ja jeden Tag in Deutschland in irgendwelche Kneipen gehe, ist es mir sehr angenehm gewesen in den Pub zu gehen. Die Barkeeperin war aber sehr freundlich und man war sehr an meiner Forschung interessiert. Nach ein paar Stunden habe ich dann Jim kennengelernt, einen alleinlebenden Autor, mit dem ich den Rest des Abends ein sehr interessantes Gespräch über sehr interessante Themen *g* geführt habe. Jedenfalls hat er mir wirklich sehr viel geholfen und hat mir einiges erklärt. Was ich heute u.a. gelernt habe:

  1. In Pubs bestellt man sein Essen und seine Getränke an der Theke.
  2. Wenn der Barkeeper eine Glocke läutet, heißt das „last order“ beim ersten Läuten und beim zweiten Läuten heißt es, dass man schnell austrinken soll, weil der Pub in einer viertel Stunde schließt. Zusätzlich werden die Zapfhähne noch mit Handtüchern abgedeckt.
  3. Schotten sind geizig und Iren sind dumm (*räusper*)
  4. Engländer haben die selben Ängste wie die Deutschen: Die Polen nehmen uns die Arbeitsplätze weg! Die Asiaten übernehmen uns! usw.
  5. Geh nicht in city centre pubs. Das könnte unschön enden.
  6. Deutsche reservieren wirklich ihre Liegen im Urlaub…
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Samstag, 30.Oktober – Halloween Party

Mit ordentlich Musik dabei, habe ich den halben Nachmittag die Küche geputzt und abends sind Katharina und ich dann nach Gilesgate gelaufen, wo wir in einem spooky house auf der Halloween Party von Joanna, einer anderen Erasmusstudentin aus Hannover, waren. Das Haus hat den Namen wirklich verdient, denn die Möbel sehen aus wie vom Speermüll, der Schimmel wächst und gedeiht an diversen Stellen, ein lebendiger alles fressender Teppich bedeckt den Boden in JEDEM Raum, Blümchengardienen, ein „ganz früher“ Fernseher, Kinderfüße an den Fensterscheiben *g*, Türen die aufgehen, wenn man sie nicht abschließt,… *spoooky* eben.  Nicht zu vergessen der spookily steep hill on the way to the spooky house…  Obwohl die Party für 8pm angesetzt war kamen die meisten erst gegen – 11pm! Und so war es hauptsächlich eine relativ kleine DEUTSCHE Halloweenparty.

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Donnerstag, 28. Oktober 2010 – Care-Paket, Gasalarm und original German bread, cheesecake and an old sausage.

Manchmal hat man Glück und man erfährt, dass man ein Buch lesen soll, das man sogar schon gelesen hat. In meinem Fall handelt es sich um Kate Foxs “Watching the English”, das ich schon vor Jahren von meinem Bruder geschenkt bekommen und daher schon gelesen hatte. Dumm war nur, dass es zu Hause in meinem Bücherregal stand anstatt für mich hier in Durham verfügbar zu sein. Konsequenterweise wurde das Buch mit einigen kleinen nicht weiter beachtenswerten und völlig unwichtigen Zusatzprodukten meiner wohlüberlegten Wahl in ein 8,2kg schweres Paket gepackt (das Buch hat sicher unter 500g gewogen…) und am Montagnachmittag zur Post gebracht. Per Internet (und ich liebe das Internet…) konnte man dann verfolgen, dass das Paket heute in Stauffenberg, morgen in Köln und übermorgen in England war. Ich habe folglich den ganzen Mittwoch – das ist wörtlich gemeint – darauf gewartet bis mein Paket zugestellt wurde, doch Oh weh am Mittwochabend war noch kein Paket da. Mittlerweile waren auf Katharina und Pippa eingeweiht, dass bald ein schwerwiegendes Paket von erheblicher kultureller Bedeutung  eintreffen würde und dass man bereitwillig das Paket in Empfang nehmen solle, sofern ich dies nicht selbst tun könne. Mittwochabend war das Paket “zustellbereit” und so konnte es nur am folgenden Tag geliefert werden.

Ich bin um 10.00 Uhr aufgestanden. Meine Vorlesung begann erst um 12.00 Uhr. Mit scharrenden Füßen verbrachte ich den Morgen bis ich schließlich das Haus verlassen musste ohne dass ein Paket geliefert worden war… Die Vorlesung – es ist wie in der Schule hier, denn wir haben erst mal die letzten drei Vorlesungen zusammengefasst und ich liebe es – ging schnell vorüber und ich bin flux zurück nach Hause gelaufen. Nichts. Immer noch nichts. immer noch nichts. noch nichts. nichts… äh großer roter Lieferwagen vor dem Fenster, fährt langsamer, noch langsamer, hält, Fahrer steigt aus. WUAA das ist er!!! Katharina schaut aus ihrem Fenster im Nebenraum und wird vom Lieferanten gesehen, der ihr ein Zeichen gibt, dass das Paket für uns bestimmt ist. Es folgt ein Aufschrei im Nachbarraum, gefolgt von einem lauten “Oh! Ich habs auch gesehen! AH! ES ist da!” *diverse Ausdrücke der Verzückung erklingen im Hausflur, gepaart mit donnernden und hastenden Schritten die Treppe herunter*. Katharina und ich stehen vor der Tür und ich versuche hastig die Tür zu öffnen. Hallelujah. Frei nach dem Motto “Ich grinse nicht wie ein Honigkuchenpferd; ich bin eins.” nehmen wir stolz das Paket in Empfang, wobei beide gleich neugierig sind. Glücklich, so scheint es, verlässt uns der Lieferant nach vollbrachter Tat, während wir in voller Freude das Paket öffnen und uns über diverse Tütenmahlzeiten, harte rote Wurst und deutsches Brot wie Schneekönige freuen.

Shakespeare zum Danke musste ich dann zur nächsten Vorlesung, doch dirket nach meiner Rückkehr begann ich eiligst “KÄSEKUCHEN” zu backen. Immerhin hatte ich jetzt Quark UND Vanillezucker… Yeah! YEAH! YEEEAAAH! Ich kostete von der Füllung und schmeckte, dass es gut war *g*.

Um 19.00Uhr ging ich kurz hoch, um mit meinen Eltern zu skypen, als ich plötzlich eine Runde panische Aufschreie hörte und sah, dass alle aus der Küche rannten… NEIN, es war nicht mein Käsekuchen, dem es nicht gut ging, falls ihr das jetzt denkt. ICH kann das. Jedenfalls standen Pippa und Katharina in der geöffneten Tür und ich verstand vor lauter Aufregung nur “GAS!” “THE BOILER!” Es stellte sich heraus, dass der Boiler höchst seltsame Geräusche von sich gegeben hatte und dass die beiden befürchteten, dass Gas ausgetreten sei. Daraufhin holte ich mein “Gas-Warner” und ging damit in die Küche – ich bin nicht umgefallen und der Gas-Warner hat auch nicht angeschlagen. Anscheinend hatte der Boiler nur seltsame Geräusche gemacht, aber dennoch wollen wir Rit fragen, wann der Gasboiler das letzte Mal gewartet wurde.

Nach all der Panik kam heraus, dass Pippa morgen um 15.00 Uhr ein Essay abgeben muss und dass sie bisher nur 10 Wörter geschrieben hat. Zusätzlich will sie morgen über das Wochenende nach Hause fahren und ist ordentlich im Stress. Überglücklich über den “Cheesecake” (der ja definitiv kein britischer Cheesecake ist) konnte sie es nicht abwarten ein Stück zu essen, doch ich vertröstete sie auf den Zeitpunkt, wo er kalt genug zum Essen war. Stattdessen bot ich Katharina und ihr ein deutsches Brot mit harter roter Wurst an,  das wir dann gemeinsam verspeisten. Glücklich und zufrieden wurde alles wieder verstaut und abgewaschen (Anmerkung an mich: Um Himmels Willen, versteck die Wurst irgendwo…). Einige Minuten später kam die nächste Anfrage “When can we eat the cake?”. Ich zögerte, denn er war noch warm. Ich war satt und wollte eigentlich erst testen wie der Kuchen schmeckt (Nur noch mal zur Erinnerung: Ich kann Käsekuchen backen!), bevor ich ihn den anderen zum Essen gab. Pippa wollte morgen aufgrund zahlreicher Termine und Aufgaben das Haus schon um 8 oder früher verlassen und da habe ich mich breit schlagen lassen, weil ich ja wollte, dass sie auch mal deutschen Käsekuchen probiert. Der Kuchen wurde also angeschnitten und drei Stücke wurden auf Tellern platziert. K.ä.s.e.k.u.c.h.e.n! Yummy. Der “German food”-Evening wurde damit dann aber endgültig beendet, immerhin will ich ja auch noch was von meiner Ahlen Worscht haben *g*.

Chesecake!

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Samstag, 23. Oktober 2010 – Schenken wir dem Senat doch einen Wall zu Weihnachten…

Der Treffpunkt für den Hadrian’s Wall trip war für 9 Uhr bei der DSU angesetzt. Es hat morgens noch ordentlich geregnet, aber als wir mit dem Bus weiter nördlich gefahren sind, wurde es allmählich trockener. Die Strecke war mir relativ bekannt, denn wir sind damals auf der Studienfahrt nach Edinburgh genau dorther gefahren. Erneut durfte ich also die Bergundtalbahnfahrt  à la “Attention – extreme dip ahead” mit dem Bus genießen. Aber was ist schon schöner als bergauf und bergab zu FAHREN als bergauf und bergab zu LAUFEN. Deshalb ging es ab dem Nationalpark centre “Once Brewed” die nächsten ca. 5km direkt neben dem Hadrian’s Wall entlang. Dabei musste ich feststellen, dass wir damals als wir in Edinburgh waren und kurz bei Vindolanda waren, was GANZ in der Nähe ist, die ganze Zeit den Hadrian’s Wall gesehen haben und nichts davon gewusst haben. Das ist echt schade, wenn man schon mal dorthin kommt…

Professor Rollason hat uns aber gekonnt und sehr unterhaltsam entlang des Walls geführt und hat uns noch ein paar Attraktionen abseits des Trampelpfades gezeigt. Dadurch, dass wir alle 700m eine Pause für einen Informationsvortrag gemacht haben, war das bergab und bergauf Laufen kaum anstrengend (ein besonders großer Hügel ausgenommen). Die Römer haben den Wall nach dem ungefähren Muster turret, turret,  milecastle, turret, turret … bis zum nächsten Castellum gebaut. Wenn ich es richtig verstanden habe, war er ursprünglich weiß angestrichen und man vermutet, dass er mehr einen Prestigewert hatte als wirklich die bösen Barbaren abzuhalten…

Während unserer Wanderung von Once Brewed, wo man direkt unterhalb des Dolomitgesteinsfelsens einen Wachturm (turret) sehen kann, über Sycamore gap und den Baum, wo Robin Hood gedreht wurde, über das 39. Meilenkastell (milecastle) bis nach Housesteads, dem römischen Kastell Vercovicium, konnte man trotz relativ schlechten Wetters ziemlich weit in die Landschaft sehen. Allerdings bließ auf dem Hügelkamm ein ordentlicher Wind, der Pfad war nass, teilweise rutschig und natürlich ordentlich schlammig… ideelle Verhältnisse für so ein Naturkind wie mich. Besonders lustig sind auch die kreativen Treppchen bzw. Bockleitern über die Mauern und Tore, die überall auf dem Weg zu finden sind. Nur eine Person passt durch eines dieser Tore, denn die Person, die durch das Schwenktor gehen will, muss das Türchen von sich weg drücken, in eine kleine Nische gehen und dann das Tor wieder zurückklappen, um aus der Nische herauszukommen. Sehr kreativ.

Erst in Housesteads hat es richtig angefangen zu regnen und der Vortrag wurde “ein wenig beschleunigt”. Housesteads ist wirklich ein sehr spannendes Kastell – nicht nur wegen der am besten erhaltenen römischen Latrine… Kommt man über den Wall ins Lager, muss man anscheinend auch keinen Eintritt bezahlen.

Nach dem Lunch und einer ganz kurzen Busfahrt sind wir einige Meter ins Feld hinein gelaufen und sind so zu den Ruinen eines Mithras Tempel gelangt. Als der Vortrag des Professors zu Ende war, gesellte sich eine andere Touristengruppe zu uns, die ein rubber chicken (ein Gummihuhn) auf den drei Altären opferte und die hoffte mit rhythmischen Mithras Anrufungen ein Wunder zu bewirken… Äh, ja.

Als letzte Station sind wir nach Chesters gefahren, wo wir uns ein weiteres Kastell mit Bad angesehen haben. Die oben genannte Touristengruppe hatte sich auch hier eingefunden  und wir haben unser Möglichstes getan, um ihr aus den Weg zu gehen. In der Anlage konnte man sehr gut die Fußbodenheizung sehen und auch die extra dick gemauerten “Tresorräume” für den Mannschaftssold sind noch gut erhalten. (War übrigens leer als ich kam… zu dumm.)

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Donnerstag, 21. Oktober 2010 – Alle Texte hier sind vorgegeben

Habe ich schon erwähnt, dass ich es liebe, dass hier die für Essays zu lesenden Texte wie in der Schule vorgeben sind.  Man bekommt hier insgesamt sehr viel zu lesen auf. Für jedes Tutorium, jedes Seminar und (fast) jede Vorlesung gibt es bestimmte Bücher, die gelesen werden sollen. In den Seminaren und Tutorien sollte man das auch tun, sonst kann man wirklich gar nicht mitreden. Ich habe gehört, dass ein Dozent das Seminar beendet hat, weil sich keiner vorbereitet hat. Das muss schon unangenehm gewesen sein. Themen und Literatur für die Essays sind hier vollständig vorgegeben und ich finde es für den Anfang des Studiums gut, wenn man die besten und wichtigsten Darstellungen und Quellen genannt bekommt. Allein dadurch, dass man sie suchen muss – in den verschiedenen Datenbanken und Katalogen – lernt man auch wie man an Literatur kommt. Außerdem lernt man die wichtigesten Argumente der Forschungsdebatte kennen, anstatt tausend Artikel über ein Thema zu lesen und nachher doch keine Ahnung über das Thema oder die Forschungsdebatte zu haben. Lange Bibliographien sind eben KEIN Kriterium für eine gute Hausarbeit (selbst wenn man wirklich alles gelesen hat), sondern die Qualität der ausgewählten Literatur ist von Bedeutung bzw. was man aus der Literatur gemacht hat.

Erwähnte ich schon, dass ich ein Carepaket bekomme?! Es lebe die deutsche Pulver-Konsum-Gesellschaft! Es gibt für und gegen alles ein Pülverchen – in Deutschland! Hier in GB scheint es seltener Tütenprodukte zu geben (es gibt Instant custard pulver, was aber irgendwie bei mir nicht steif wird. Zu viel Wasser trotz penibelstem Gehorsam gegenüber der Gebrauchsanweisung… ?*argh*).

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Mittwoch, 20. Oktober 2010 – Yes, I can change (the learning agreement)

Alles funktioniert bargeldlos in Großbritanniens Unis. Als ich heute mein Matriculation photo bestellen wollte gab es nur Cheque oder Kreditkarte als Zahlungsmodalitäten. Ich wusste nicht, ob ich einfach das Geld in den Bestellumschlag stecken konnte. Letztendlich habe ich mir gedacht, dass das Gewicht des Geldes auffällig wäre und eine Verlockung darstellt, die man ja umgehen kann. Die Fotos (gerahmt oder ungerahmt) kosten übrigens zwischen 18 und 65Pfund.

Der Rückweg hat mich dann über die Uni Bib geführt. Dank JSTOR, der einzigen Zeitschriftenartikel-Datenbank, die ich hier drüben kenne, habe ich alle meine Hausaufgabentexte gefunden. Auch die Sammelbände waren leicht zu finden – ich habe ehrlich gesagt das Gegenteil erwartet. Ich habe in Marburg ewig und länger gebraucht, um annähernd zu verstehen, wo welche Bücher stehen…

Mein “Learning-Agreement Changes” Formular bedurfte noch zweier Unterschriften, die ich heute gesammelt habe. Ich habe bis heute keine Antwort von Herrn Krieger erhalten, ob ich mir Colonial British America für V2- Neuste Geschichte trotz “falscher” Epoche anrechnen lassen kann. Immerhin wollte er sich noch mal erkundigen. Da nichts kam habe ich es jetzt erstmal als anrechenbar aufgeführt und falls es dann doch nicht klappt, dann kann man immernoch “ohne Anrechnung” dahinter schreiben. Dürfte nicht so ein Problem sein.

Außerdem habe ich mir heute gleich noch die BBC-Verfilmung von Richardsons “Clarissa” (1500 Seiten-AAAHH!) besorgt, da ich das Buch unmöglich bis Dienstag gelesen bekomme. Abends haben wir, Katharina und ich, uns den Überlängenfilm angesehen und haben befunden, dass die Geschichte sehr interessant ist: Clarissa soll gegen ihren Willen einen Mann heiraten, flüchtet aber vor der Hochzeit zu Lovelace, der nichts anderes im Sinn hat als ihre “Tugendhaftigkeit” zu rauben… naja Lovelaces tausend Versuche mit ihr Sex zu haben bis er sie schließlich vergewaltigt sind ein wenig übertrieben.

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Dienstag, 19. Oktober 2010 – Heute hat die Heizsaison begonnen

Zum Heizen benötigt man Gas und Gas kostet Geld, das man möglichst sparen will. Das klingt im ersten Moment ziemlich logisch. Genauso logisch ist aber auch, dass man frieren muss, wenn man nicht heizt. Allen Vorsätzen (“Wir heizen, wenn die Temperaturen dauerhaft einstellig sind.” oder “Wir halten durch bis November”) zum Trotz haben Pippa und ich mich heute durchgesetzt und ab jetzt wird abends für einige Stunden geheizt!

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Montag, 18. Oktober – Geld zum Drucken

Heute habe ich das erste Mal internet banking gemacht und das erste Mal mit meiner Karte gezahlt, denn ich brauchte Drucker-Einheiten auf meinem Drucker-Konto. So spannend war das aber alles gar nicht. Nur eine Sache war interessant, nämlich, dass man keine Karte in den Drucker schieben muss, um hier etwas auszudrucken. Alles wird automatisch von deinem Konto ausgedruckt. Der Drucker druckt automatisch (bei Self-service) auf beiden Seiten des Blattes – das spart einiges an Papier. Übrigens darf ich mir jetzt ein Gebiet aussuchen, in dem ich die Briten beobachten soll. Wie gehen Briten mit Alkohol um? Wie sprechen sie über das Wetter und warum tun sie das, etc.? Das kann eine richtig interessante Ethnology-research werden… Ich brauche nur noch ein Gebiet…

Mit ordentlich Milch und Sparkling Water hat der Quark übrigens doch noch geschmeckt und auch mein zweiter Steakanlauf hat zu einem besseren Ergebniss geführt als das “marinieren” in Öl und Gewürzen.

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Sonntag, 17. October – Gigantisch!!!

Gestern beim Putzen hatte ich einen Riss in unserer Duschwanne entdeckt, den Rit heute notdürftig geflickt hat. Im Anschluss durfte ich mit zum super-großen Tesco Markt fahren, der wirklich einer Lagerhalle gleichkommt (think obi Marburg). NEIN und ich habe Quark gefunden!! Letztendlich war mein Wagen aber voller Sparkling Water Flaschen, denn es war DIE Gelegenheit der Hügelbesteigung mit den schweren 2l Flaschen zu entkommen.

Zum Glück habe ich es dann noch rechtzeitig zu meinem 1. Tandempartner- Treffen geschafft. Wir hatten uns vor den Türen der St. Nicolas Church verabredet, es war noch niemand da und natürlich hatte ich wieder bedenken, dass es mehrere Türen gab. Also habe ich kurzerhand eine Frau gefragt, die auf einer Bank vor der Kirche saß. Diese hat mich dann noch mal um die Ecke geschickt, doch da war auch keiner. Doch dann kamen auf einmal die Frau und der Mann, die auf der Bank daneben gesessen hatten (und gelauscht hatten zezeze), ganz aufgeregt an und fragten “is it a boy that you are waiting for?” “is it a guy?” Äh. Ja. Ich weiß nicht, was die dachten, aber … Ja. Dave klingt ziemlich männlich, würde ich sagen. Wie auch immer. Dave und ich sind dann ins Continental Café gegangen und wir haben uns erst auf Englisch und dann auf Deutsch unterhalten. Vor lauter Erzählen habe ich kaum Gelegenheit gehabt mir die Karte anzuschauen und habe dann aus purer Verzweiflung einen Cheeseburger bestellt, der dann auch nicht ganz so delicious war… (Cheeseburger bei der goldenen Schwalbe sind doch besser…).

Abends bin ich dann mit Katharina und Joanna zur Candlelit procession gegangen, die direkt zur Kathedrale gegangen ist. Mit Hilfe des Lichts und Lautsprecherdurchsagen hat man die verschiedenen Kirchenräume “näher beleuchtet” und es war an diesem Abend sogar erlaubt die Kathedrale von Innen zu fotographieren! Das darf man sonst nie und ich bin wirklich froh, dass ich da war.

Im Anschluss sollte es dann noch Kartoffel und Quark geben, doch der Quark schmeckte trotz meiner misslichen Würzkunst und viel Milch immer noch ziemlich bitter. Wahrscheinlich handelt es sich um Magerquark und nicht direkt um Speisequark.

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Samstag, 16. Oktober – INCEPTION

Sarah, Tine, Marlene! Ich war in “Inception”!! Natürlich habe ich die Dialoge nicht ganz verstanden, aber die Story und die Bilder sind ja wirklich völlig innovativ. Wenn ich mehr Englisch verstehe oder wenn ich die Gelegenheit habe ihn auf Deutsch zu sehen, werde ich ihn mir nocheinmal anschauen. Vielleicht verstehe ich, dann was genau mit seiner Frau passiert ist (hat er mit ihr auch schon mal inception gemacht?)…

Abgesehen davon habe ich heute den Ofen mit mega-aggressivem Zeug sauber gemacht und die Toilette geputzt. Erwähnte ich schon, dass ich gestern einen 1A Marmorkuchen (unter widrigen Umständen) gebacken habe!!! Yummy.

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Donnerstag, 14. Oktober – Tod durch Erste Hilfe?

Wieder einmal musste ich um 8 Uhr aufstehen, um mein Essaythema zu wählen… grrr. Gut wenn Laptop und Bett nur einen Meter entfernt voneinander stehen.  Heute gab es natürlich auch wieder Uni-Veranstaltungen zu besuchen, aber viel interessanter war die Sanitäter-Society am Abend. Englische Erste Hilfe wird anders durchgeführt als bei uns. Nicht nur die stabile Seitenlage sieht anders aus, sondern auch der Vorgang am Unfallort. Laut Doctor-ABC (das übrigens mit D anfängt *g*) sieht man sich zuerst nach möglichen Gefahren um (D-Danger). Ob der Patient “responsive” (R) ist, stellt man in drei Schritten fest: 1. normal ansprechen 2. in die Ohren ein Kommando wie “open your eyes!” “schreien” 3. (mein persönlicher Liebling) PAIN. Quetschen wir doch mal das Ohrläppchen oder drücken ordentlich auf eine Muskelpartie an den Schultern.Wenn er dann immer noch nicht “responsive” ist, wird glaube ich der Notruf abgesetzt (C-Call for help). Nun wird die Atmung gecheckt (hören, sehen und fühlen), indem man mit zwei Fingern unterm Kinn und der anderen Hand auf der Stirn die Atemwege streckt und die Atmung kontrolliert. Atmet er nicht mehr, wird CPR (cardiopulmonary resuscitation) im Rhytmus 2x Beatmen : 30x Drücken gemacht. Auch die Versorgung von Wunden ist nicht so wie bei uns (es scheint keinen Druckverband zu geben; man drückt keine Adern ab, etc.). auch die “Heimlich-Methode” bei Ersticken wird hier noch angewendet. Jedenfalls erschien mir das ganze nicht so vertrauenserweckend. Besonders schlimm ist es, dass man hier noch nicht einmal für das Autofahren einen Erste Hilfe-Nachweis erbringen muss und man praktisch keine Ahnung hat, was man tun sollte, wenn ein Notfall auftritt.

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